Sonntag21. Dezember 2025

Demaart De Maart

Des einen Freud, des anderen Leid

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Während viele Konsumenten an den Adventssonntagen freudig in die Läden strömen, dürfen andere dies nicht. Sie sind als Kassierer oder Kassiererin im Einsatz.

Wie in der gesamten Grossregion rechnen die Geschäfte in Luxemburg während der Weihnachtszeit mit einem enormen Umsatz. Vor allem an den Adventssonntagen sitzt das Geld beim Konsumenten locker in der Tasche. Was heisst das konkret für eine Supermarktkette und insbesondere für die Mitarbeiter?

Beispiel Cactus. „Am 12. und 19 Dezember sind die Belle Étolie sowie Cactus Bascharage von 10 Uhr morgens bis 19 Uhr geöffnet. Das bedeutet für uns, dass 38% unserer Arbeitskräfte, also 1.550 Mann, an diesen Tagen im Einsatz sind. Cactus stellt seinen Mitarbeitern, die bis 18 Uhr ihrer Tätigkeit nachgehen, einen Feiertagzuschlag von 100% zu. Nach 18 Uhr gibt es einen weiteren Zuschlag von 10 %“, erklärt Karin Pütz, Sprecherin der Supermarktkette, tageblatt.lu. Berücksichtigt man die Mitarbeiter der kleinen Supermärkte in den Ortschaften des Landes, die ohnehin sonntags öffnen, müssen 75 Prozent der Belegschaft antreten.

„Freifahrtschein“

Mit Skepsis betrachtet OGB-L Zentralsekretär, André Sowa, die verkaufsoffenen Sonntage: „ Laut Gesetz können die Geschäfte sechsmal im Jahr an einem Sonntag ihre Türen öffnen. Doch öfters bekommen die Läden einen Freifahrtschein und öffnen dann an sieben oder acht Sonntagen“, ärgert sich André Sowa.

„Immer mehr fordert das Patronat Flexibilität in punkto Arbeitszeit. Doch dieses Engagement geht oft auf Kosten des Familienlebens vieler Angestellten. Die meisten Beschäftigten in den Supermärkten sind Frauen und oft alleinerziehende Mütter. Viele von ihnen sind Grenzgängerinnen, die lange Strecken zurücklegen müssen. Wenn sie spät an einem Adventssonntag nach ihrer Schicht nach Hause kommen, bleibt ihnen kaum Zeit für ihre Kinder“, so André Sowa. Um die ganze Problematik rund um das Schuften an verkaufsoffenen Sonntagen zu mildern, fordert André Sowa vom Patronat mehr Entgegenkommen. „Mehr Freizeit wäre für den Angestellten in meine Augen ein sinnvoller Ausgleich für geleistete Sonntagsarbeit“, schlussfolgert OGB-L Zentralsekretär.

ONA