Die Behauptung De Wevers, Belgien sei der „kranke Mann“ Europas, sei weder gerecht noch weise, sagte der Chef der flämischen Christdemokraten, Wouter Beke, am Montag in Brüssel laut Nachrichtenagentur Belga. Der liberale Vizepremier Didier Reynders sagte: «Das sind unverantwortliche Erklärungen.»
Der konservative Beke sagte: «Das falsche Bild eines Landes, welches als Kranker der Europäischen Union präsentiert wird, führt nur dazu, in das Visier der internationalen Finanzmärkte zu geraten.» Auch der Co-Vorsitzende der französischsprachigen Grünen, Jean-Michel Javaux, kritisierte die Äußerungen De Wevers als unverantwortlich.
Belgien funktioniert nicht mehr
De Wever ist Chef der Neu-Flämischen Allianz (N-VA), die auf längere Sicht für ein Ende des belgischen Staates eintritt. Der Politiker ist eine Schlüsselfigur bei den Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung. In dem Interview sagte er: «Belgien funktioniert nicht mehr! Belgien ist eine gescheiterte Nation.»
Belgien ist hoch verschuldet und muss inzwischen für seine Staatsanleihen steigende Risikoprämien zahlen. Die Lage ist aber nicht mit Wackelkandidaten der Eurozone wie Irland oder Portugal zu vergleichen.
De Maart

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