Parallel zur Quasi-Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht zum 1. Juli soll die Bundeswehr um ein Viertel auf 185.000 Mann schrumpfen. Das beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin.
Wehrpflicht 1967 in Luxemburg abgeschafft
Kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs, wurde im Großherzogtum der obligatorische Militärdienst eingeführt. Über 34.000 junge Leute standen von 1944 bis 67 unter den Waffen. Vor allem die Besetzung der Stadt Bitburg durch luxemburgische Truppen sowie Kampfeinsätze im Koreakrieg bildeten den Höhepunkt in der Geschichte der luxemburgischen Armee. Doch Anfangs der 60 Jahren stellte man einen wachsenden Unmut innerhalb der Gesellschaft gegenüber der Wehrpflicht fest. Erst 1967 wurde auf Vorschlag des CSV-Politikers Jean Spautz der obligatorische Wehrdienst abgeschafft.
Im Verteidigungsfall lebt die Wehrpflicht aber automatisch wieder auf. Anstelle des Zivildiensts soll es künftig einen Bundesfreiwilligendienst geben. Die Regierung will rund 35.000 Männern und Frauen pro Jahr die Möglichkeit zur gemeinnützigen Arbeit bieten.
15.000 Freiwillige
Mit dem Wehrrechtsänderungsgesetz wird die neue Personalstärke der Bundeswehr auf 170.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie 15.000 Freiwillige festgesetzt. Gegenwärtig hat die Bundeswehr rund 250.000 Soldaten. Der freiwillige Wehrdienst dauert zwischen zwölf und 23 Monaten und richtet sich an Männer und Frauen gleichermaßen. Neu ist eine sechsmonatige Probezeit, in der beide Seiten das Dienstverhältnis wieder kündigen können. Geplant sind bis zu 15.000 Freiwillige in den Streitkräften.
Schließlich ist zur Überbrückung personeller Engpässe für das kommende Jahr eine sogenannte Verpflichtungsprämie vorgesehen. Diese beträgt 100 Euro für jeden über die Dienstzeit hinaus verlängerten Monat.
De Maart

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