Das große Ohr Israels

Nach Angaben aus Justizkreisen wurde am Montag auch im Libanon ein Verdächtiger wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad verhaftet und der Militärjustiz übergeben.

Die Kairoer Tageszeitung „Al-Masry Al-Yom“ berichtete, es seien insgesamt vier Ägypter unter Spionageverdacht verhaftet worden. Sie sollen angeblich mit zwei israelischen Führungsoffizieren zusammengearbeitet haben, die von den ägyptischen Behörden nun via Interpol zur Fahndung ausgeschrieben wurden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte die Details des Zeitungsberichtes am Montag nicht. Er erklärte jedoch, der Inhaber einer ägyptischen Handelsfirma sei wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit dem Mossad in Untersuchungshaft genommen worden. Er soll unter anderem versucht haben, für Israel in Syrien und im Libanon weitere Spione zu rekrutieren. Der Staatsanwalt erließ auch einen Haftbefehl gegen zwei Israelis, die sich auf der Flucht befinden sollen.

Via Großbritannien nach Israel

Dem Zeitungsbericht zufolge rekrutierten die israelischen Agenten zuerst eine ehemalige Basketballspielerin und einen ihrer Freunde. Diese sollen dann gemeinsam ein Büro für Telefondienstleistungen angemietet haben. Auch der Betreiber dieses Büros sei festgenommen worden, hieß es. Das Trio zeichnete angeblich Telefonate von bestimmten Politikern auf, die diese von ihren Festnetztelefonen aus führten. Die Audio-Aufnahmen seien dann via Großbritannien nach Israel weitergeleitet worden, berichtete „Al-Masry Al-Yom“.