Nach Angaben des unabhängigen Internetdienstes icasualties.org starben mehr als 620 davon bei gewaltsamen Zwischenfällen („Hostile Fatalities“), die anderen etwa bei Unfällen („Non-Hostile Fatalities“).
Mit dem dramatischen Anwachsen der Internationalen Schutztruppe Isaf auf inzwischen mehr als 130 000 Männer und Frauen stieg auch die Zahl der gewaltsam oder bei Unfällen getöteten Soldaten. 2007 war das erste volle Jahr, in dem die zuerst nur auf die Hauptstadt Kabul begrenzte Isaf in ganz Afghanistan operierte. Damals waren laut icasualties.org 226 Todesopfer zu beklagen – weniger als ein Drittel der bislang rund 700 Toten in diesem Jahr. 2008 stieg diese Zahl auf 293, im vergangenen Jahr sprang sie auf 510.
Schwere Verluste bei US-Truppen
Die Nato-geführte Isaf verlor seit Jahresbeginn nach eigenen Angaben 677 Soldaten, 618 davon bei Anschlägen und Gefechten. Im Vorjahr lag die Gesamtzahl bei 506. In den etwas höheren Zahlen von icasualties.org sind auch ausländische Sicherheitskräfte erfasst, die nicht unter Isaf-Mandat operieren.
Die mit Abstand schwersten Verluste haben erneut die Amerikaner zu beklagen, die das weitaus größte Isaf-Kontingent stellen. Sie verloren 2010 laut icasualties.org insgesamt rund 490 Soldaten in Afghanistan, gefolgt von den Briten mit mehr als 100 Todesopfern. Seit Beginn des Einsatzes Ende 2001 starben nach Zählung von icasualties.org mehr als 2190 ausländische Sicherheitskräfte in Afghanistan.
Anstieg der zivilen Opfer
Weitaus größere Verluste als die internationalen Truppen haben 2010 wieder die afghanischen Sicherheitskräfte verzeichnet. Exakte Zahlen lagen nicht vor. Auch die Taliban verloren etliche Kämpfer, wie viele genau getötet wurden, blieb unklar. Die Zahl der zivilen Opfer stieg weiter an: Alleine im ersten Halbjahr 2010 kostete der Konflikt nach UN-Angaben 1271 Unbeteiligte das Leben – ein Anstieg von 21 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum. Für die allermeisten zivilen Opfer waren die Aufständischen verantwortlich.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können