Er gebe den Posten auf, bleibe aber Chef der regierenden Sozialdemokraten, teilte Djukanovic am Dienstag mit. Er sei amtsmüde und strebe nun eine Karriere in der Wirtschaft an. Als möglichen Nachfolger benannte Djukanovic Finanzminister Igor Luksic.
„Ich bin mir sicher, dass Luksic die Fähigkeiten dazu hat“, sagte Djukanovic. Die Regierungspartei müsse der Personalie aber noch zustimmen. Der Rücktritt Djukanovics kommt nicht überraschend, und in Medienberichten wurde Luksic bereits als Nachfolger genannt.
Weg frei für Europa
Experten zufolge könnten mit dem Rückzug des dienstältesten Regierungschefs auf dem Balkan die Chancen Montenegros steigen, bald in die EU aufgenommen zu werden. Djukanovic wurde 1991 erstmals als Regierungschef gewählt. Er hatte sich bereits 2006 kurzzeitig aus der Politik zurückgezogen. In seine Amtszeit fällt der Zerfall Jugoslawiens und die schrittweise Annäherung an die Europäische Union. Seit vergangener Woche gehört Montenegro zu den EU-Beitrittskandidaten.
Seine Gegner werfen dem 48-Jährigen aber vor, den Kampf gegen Kriminalität und Korruption nicht entschieden genug vorangetrieben zu haben. Sie sehen das als Grund dafür, dass Montenegro immer noch auf einen Termin für den Beginn der Beitrittsverhandlungen wartet.
De Maart

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