Sonntag9. November 2025

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Das staatliche Töten geht weiter

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Wegen Mordes an einem Ladenverkäufer ist ein Mann in Oklahoma fast 16 Jahre nach der Tat hingerichtet worden. Es war die erste von 18 geplanten Hinrichtungen in diesem Jahr.

Als erster US-Bundesstaat in diesem Jahr hat Oklahoma die Todesstrafe vollstreckt. Wie das Gefängnis in Tulsa mitteilte, starb ein 39-jähriger Mann sechs Minuten nach Verabreichung der Giftspritze. Vor der Hinrichtung habe er sich bei der Familie seines Opfers entschuldigt. Der Mann war der zweite Todeskandidat, bei dessen Hinrichtung ein Tierbetäubungsmittel eingesetzt wurde. Oklahoma hatte dieses Mittel bereits im Dezember bei einer Hinrichtung angewendet, nachdem ein US-Gericht dies im Vormonat erlaubt hatte.

Logo" class="infobox_img" />Billy Don Alverson wurde am Donnerstag hingerichtet.

Hintergrund ist ein Lieferengpass bei dem normalerweise verwendeten Betäubungsmittel Thiopental, das bei Hinrichtungen gespritzt wird, bevor die tödlichen Injektionen folgen. Einige Bundesstaaten wie Kalifornien und Kentucky haben deshalb Hinrichtungen aufgeschoben. Rechtsexperten hatten Bedenken angemeldet, weil das Mittel noch nicht auf seine Wirksamkeit untersucht wurde.

Der nun Hingerichtete sowie drei Mittäter hatten während eines Raubüberfalls in einem Lebensmittelgeschäft 1995 einen Verkäufer getötet. Drei der Täter waren zum Tode verurteilt worden, von ihnen wurde vor dem 39-Jährigen bereits einer hingerichtet. Dem vierten Mittäter blieb die Höchststrafe erspart, weil er zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war. Im vergangenen Jahr wurden in den USA nach Angaben des Informationszentrums für die Todesstrafe 45 Männer und Frauen hingerichtet, während es im Vorjahr 52 und zehn Jahre zuvor noch 85 Menschen waren.