2010 wurden in Luxemburg rund 5 Prozent mehr Autos verkauft als im konjunkturschwachen Jahr 2009. Alain Petry, Berater der ADAL (Association des Distributeurs Automobiles Luxembourgeois), erwartet auch 2011 ein verkaufsstarkes Jahr.
In Europa ging die Zahl der Neuzulassungen im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 13,36 Millionen Fahrzeuge zurück. Im Monat Dezember hat sich der Abwärtstrend verlangsamt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sei die Zahl der neu zugelassenen Autos um 3,2 Prozent auf 1,01 Millionen Stück gefallen. Doch der Dezember weist große Diskrepanzen zwischen den einzelnen Ländern auf:
Vergleich Dezember 2009 – 2010
Luxemburg: – 10,6 Prozent
Deutschland: +6,9
Belgien: +10,6
Frankreich: -0,7
Schweiz: +17,6
Italien: -21,7
Portugal: +61,9
Vor allem im ersten Halbjahr 2010 kletterten die Verkaufszahlen nach oben. Im Dezember allerdings schwächelte der Absatz. Alain Petry erklärte tageblatt.lu, dass im letzten Monat des Jahres alles möglich sei. Meistens lägen die Gründe bei den Händlern selbst, die ihre Bilanz nach oben oder unten korrigieren. Bei einem starken Jahr nehmen sie die Verkäufe mit in den Januar hinein, bei schlechtem Absatz werden noch schnell Autos an den Mann gebracht oder über den Händler selbst angemeldet, um den Umsatz zu steigern.
Sonderbedingungen beim Festival
Im Anschluss an die Brüsseler
Automesse (15. bis 23. Januar) öffnet das Luxemburgische Automobil-Festival am 29. Januar seine Tore und dauert bis zum 7. Februar inklusive. Während dieser Zeit sind nicht nur die Verkaufsstellen ganztags und übers Wochenende geöffnet, sondern auch die Kreditbedingungen vorteilhafter.
Modelle, die auf der Brüsseler Automesse neu vorgestellt wurden, warten dann bereits in den luxemburgischen Verkaufshallen auf ihre neuen Besitzer. Andere Varianten werden mit einer speziell auf den Luxemburger Verbraucher ausgerichteten Sonderausstattung angeboten. Die meisten Fahrzeuge sind auf Lager oder können zumindest ohne lange Wartezeiten bestellt werden. Oft sind auch Rabatte möglich.
Elektroautos und Prämien
Das erste Elektroauto in Luxemburg wurde Ende 2010 bestellt und wird demnächst ausgeliefert. Ab dem 1. Januar steht dem Käufer eines rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugs eine Prämie von 3.000 Euro zu. Für Hybridautos bekommt man 1.750 Euro vom Staat, bei verbrauchsarmen Benzin- oder Dieselfahrzeugen sind es aktuell noch 1.500 bzw. 750 Euro (je nach CO2-Ausstoß) mit der „Prime care“, die vorerst verlängert wurde. Der CO2-Wert muss ab 1. August 2011 dann allerdings bei unter 90 bzw. unter 100 Gramm pro Kilometer liegen, um die Prämie einzukassieren.
Der Trend liegt dieses Jahr bei reinen Elektroautos und Hybridantrieben. Letztere wurden bislang eher in größeren Fahrzeugen eingesetzt, nun sollen sie aber auch kleinere Autos antreiben. 2010 wurden 486 Hybridautos in Luxemburg angemeldet. Das Konzept der Elektroautos ist allerdings noch lange nicht ausgereift. Zu schwache und schwere Akkus sind das Hauptlaster dieser Variante. Alain Petry sieht die Nachfrage vor allem bei Kunden, die ihr Fahrzeug auf Kurzstrecken innerhalb eines definierten Radius benutzen und auch tagsüber aufladen können. Für Langstrecken sei diese Technik noch nicht geeignet.
Europa schwächelt, Asien boomt
In Europa ging die Zahl der Neuzulassungen im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 13,36 Millionen Fahrzeuge zurück, wie der europäische Branchenverband ACEA berichtete. Nach VDA-Einschätzung hat sich das internationale Geschäft deutlich schneller erholt als erwartet. 2009 war der Weltmarkt im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise noch um drei Prozent geschrumpft. Vor allem in den USA und Osteuropa war der Absatz eingebrochen.
Nach VDA-Angaben waren 2010 vor allem Brasilien, Russland, Indien und China sowie der US-Markt die Wachstumstreiber. So legte der Autoabsatz in China um mehr als ein Drittel auf fast 11,3 Millionen Autos zu. In Indien stiegen die Verkäufe um 31 Prozent auf 2,4 Millionen Fahrzeuge. Mit einem Absatzplus von fast 11 Prozent auf 3,3 Millionen Fahrzeuge lag Brasilien laut VDA erstmals vor dem deutschen Markt. Im laufenden Jahr stehen die Zeichen weltweit weiter auf Wachstum. So rechnet Europas größter Autobauer Volkswagen mit einer Steigerung des Gesamtmarktes von 5 Prozent.
De Maart

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