Am Montag stellte Dr. Manfred Schenk, vom Foreg-Institut dem hauptstädtischen Gemeinderat die 2006 in Auftrag gegebene Sozialstudie der Stadt Luxemburg vor. Luxemburg sei eine junge, internationale Stadt, so das Fazit der Forscher.
" class="infobox_img" />Luxemburg ist eine lebendige Stadt mit einer hohen Lebensqualität
Luxemburg sei dabei, eine Metropole zu werden. Durch ihr ständiges Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und ihre zentrale Lage in der Großregion stelle sie die Gemeindeführung vor große Herausforderungen. In etwa 25 Jahren rechnen Demografen mit einer Einwohnerzahl von etwa 150.000 Personen. Derzeit zählt die Stadt rund 105.000 Einwohner.
Ärmere Viertel
Die Arbeitslosenrate in der Stadt Luxemburg ist verhältnismäßig niedrig. Die Studie bestätigte auch, dass in Bonneweg und im Bahnhofsviertel die meisten sozial benachteiligen Menschen leben. Darunter befinden sich viele Ausländer. Was aber als Nachteil empfunden wird, entpuppe sich bei genauerem Hinsehen als Vorteil. Denn die starke Zuwanderung und die gute Integration der ausländischen Mitbürger machen aus Luxemburg ein Beispiel einer multikulturellen, „offenen“ Stadt. Im Augenblick leben 155 verschiedene Nationalitäten in der Stadt. Das Zusammenleben zwischen diesen verschiedenen Kulturen, Ethnien usw. stelle kein Problem dar, so die Experten.
Trotz dieses rasanten Wachstumes wird die Lebensqualität allgemein als sehr gut angesehen. Die etwa 620 sozialen und Freizeiteinrichtungen werden als „ausreichend“ und „gut“ angesehen. Besonders gut wird sich um die Senioren gekümmert. Was die Mobilität betrifft, scheint die Mehrheit der hauptstädtischen Bevölkerung ebenfalls zufrieden zu sein. Besonders die Anzahl der Bushaltestellen, die Gesundheitsversorgung und die Schaffung von zahlreichen Grünflächen in der Stadt werden als Garanten für mehr Lebensqualität angesehen.
Mängel
Lediglich in Sachen Kinderbetreuung und verfügbarer Parkraum gebe es ein wenig Nachholbedarf, heißt es in einer im Rahmen der Studien durchgeführten Umfrage mit 2.000 Befragten. Mängel gebe es auch noch bei der Obdachlosenbetreuung.
Große Unterschiede gebe es indes zwischen den Wohnvierteln, was die Grundstückspreise und die Mieten anbelangt. Die Wohnungsbaupolitik beeinflusse das soziale Gefüge, betonen die Wissenschaftler. Erstaunlich sei jedoch die Tatsache, dass in Luxemburg sehr viele Singles und Alleinerziehende leben. Dabei sei das Armutsrisiko besonders bei diesen sozialen Kategorien sehr hoch, warnen die Forscher.
Die Analyse hat als Ziel, en Gemeindeverantwortlichen wertvolle Informationen über das soziale Gefüge der Hauptstadt zu liefern. Auf Basis der Angaben soll ein Aktionsplan ausgearbeitet werden, der die Sozialpolitik der Stadt verbessern soll.
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