Montag1. Dezember 2025

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Tote und Verletzte bei Protesten

Tote und Verletzte bei Protesten
(dpa)

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Bei Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und Regierungskräften sind in der Oasenstadt Charga drei Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden.

In der Stadt, 500 Kilometer südlich von Kairo, gebe es seit mehreren Tagen Zusammenstöße zwischen Regierungskräften und Demonstranten, berichtete der TV-Sender Al-Arabija am Mittwoch. Die Polizei habe mit Tränengas und scharfer Munition auf Protestierer geschossen. Die Demonstranten setzen die örtliche Zentrale der Regierungspartei NDP sowie eine Polizeistation und ein Gerichtsgebäude in Brand.

Landesbevölkerung will den Wandel

Damit weiten sich die Proteste in Ägypten aus. Weit entfernt vom Tahrir-Platz in Kairo und jenseits der Stadtgrenzen der Millionen-Metropole fordert auch die Landbevölkerung das Ende des Herrschaftssystems von Husni Mubarak. Dabei tragen Internet und Satellitenfernsehen die Bilder des Protestes in die entlegensten Gegenden des Landes und stärken damit die Oppositionsbewegung auch in der Provinz.

„Dieses System besteht doch nur aus Dieben und korrupten Leuten“, sagt der etwa 50-jährige Rafeat Suweilam. „Sie sollen alle verschwinden.“ 30 Jahre Unterdrückung und Ungerechtigkeit seien genug, findet auch Ahmed Mahmud, der im Norden Ägyptens für eine staatliche Ölgesellschaft arbeitet. Das System müsse sich ändern. „Ich habe gesehen, wie Polizisten Demonstranten verprügeln. Ich habe gesehen, wie sie auf Menschen schießen. Was für eine Regierung ist das, die so etwas macht? Und warum sollten wir eine solche Regierung weiter hinnehmen?“

Gespräche auf Eis gelegt

Die Muslimbruderschaft hat die Gespräche mit der ägyptischen Führung unter Präsident Husni Mubarak auf Eis gelegt. Zugleich erneuerte die Oppositionsgruppe am Mittwoch ihre Kairo ihre Forderung nach einem Rücktritt Mubaraks. „Wir können nur mit jemandem sprechen, der die Forderung des Volkes nach einem Ende des Regimes anerkennt“, sagte Essam al-Erian, ein Führer der Bewegung. Nach seinen Worten strebt die Muslimbruderschaft nicht nach einer Übernahme der Macht in Ägypten und beabsichtigt derzeit nicht, einen eigenen Präsidentschaftskandidaten aufzustellen. Die Bewegung hatte am Sonntag erstmals an einem Treffen mit Vizepräsident Omar Suleiman.