Mittwoch22. Oktober 2025

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„Berlusconi – demissioni“

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Auch in Luxemburg schämen sich Italiener für ihren Premierminister. Am Sonntag demonstrierten sie vor der italienischen Residenz des Botschafters. Ohne Kochtöpfe aber mit eindeutigen Sprüchen.

Anti-Berlusconi-Tag am Sonntag nicht nur in Italien, wo in über hundert Städten gegen Premierminister Silvio Berlusconi demonstriert wird. Rund dreißig Personen hatten sich am späten Vormittag in der Goethe-Straße vor der Residenz des italienischen Botschafters in Luxemburg eingefunden. Organisiert worden war die Kundgebung vom Luxemburger Zirkel des „Partito democratico“ – um die Würde der Frauen zu verteidigen, Italien eine neue Zukunft zu geben, für ein Italien, das auch im Ausland geachtet wird, so die Losungen.

In Rom waren am Samstag Demonstranten mit Kochtöpfen und Pfannen auf die Straße gegangen, um ihrem Protest lärmend Nachdruck zu verleihen. In Luxemburg waren die Demonstranten leiser, aber nicht weniger entschieden. „Berlusconi – demissioni“ – forderten sie. „Italien verdient Besseres“, sagte Roberto Serra, Sekretär des PD-Zirkels in Luxemburg Tageblatt.lu. 70 Prozent der Italiener würden Berlusconi nicht unterstützen. Sie müssten zusammen Italiens Institutionen retten, insbesondere die Justiz.

Zumindest in Luxemburg übt die Berlusconi-Opposition den Schulterschluss. Der Kundgebung in der Goethestraße am Sonntagmorgen hatte sich auch der Luxemburger Zirkel der „Sinistra Ecologia Libertà“, ein Bündnis von Linken und Grünen, angeschlossen. „Wir wollen zusammen mit dem PD erreichen, dass Berlusconi endlich nach Hause geht“, sagte Pietro Benedetti, Koordinator des Zirkels in Luxemburg. “Berlusconi sei an der Macht, weil ein ungerechtes Wahlgesetz ihm eine Mehrheit im Parlament zusichert, obwohl er nur knapp 35 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt“. Anders als versprochen, habe Berlusconi keine einzige Reform gemacht. Italien sei dabei zu implodieren, so Benedetti.

Der Widerstand gegen den ungeliebten Premierminister soll auch in Luxemburg weiter wachsen. Der „Partito democratico“ will Unterschriften unter einem offenen Brief sammeln, den er dem italienischen Botschafter aushändigen will. Den konnten die Demonstranten am Sonntag nicht aus der Ruhe bringen. Er weilte nicht in der Residenz.