Montag1. Dezember 2025

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Streiks legen Griechenland lahm

Streiks legen Griechenland lahm

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Fähren bleiben im Hafen, Flugzeuge am Boden: Ein neuer Streik hat das öffentliche Leben in Griechenland lahmgelegt. Einige Bürger machen ihrer Wut gegen das Sparprogramm auch gewaltsam Luft.

Eine neue Streikwelle gegen das harte Sparprogramm und die unpopulären Arbeitsmarkt-Reformen der griechischen Regierung hat am Mittwoch das Land weitgehend lahmgelegt. Busse in Athen sowie die Eisenbahn standen still, von Piräus liefen keine Fähren zu den Ägäis-Inseln aus. Am Mittag legten auch die Fluglotsen für vier Stunden die Arbeit nieder. Dutzende Flüge fielen aus.

Im Zentrum Athens versammelten sich zehntausende Menschen, wie Augenzeugen und griechische Internetseiten schätzten. Sie trugen Transparente mit dem Spruch „Es reicht – Den Preis der Krise soll das Großkapital zahlen“ und „Hände weg von unseren Renten und Gehältern“. Bei der Demonstration kam es zu Ausschreitungen. Etwa 500 Autonome warfen Brandflaschen in Richtung Finanzministerium und Parlamentsgebäude. Die Polizei setzte massiv Tränengas ein, um die Randalierer auseinander zu treiben.

Elfter landesweiter Streik

Der elfte landesweite Streik seit Einführung der ersten Sparmaßnahmen vor gut einem Jahr hatte hauptsächlich Auswirkungen auf den Verkehr. Zudem wurden alle Behörden und Ministerien bestreikt. Auch die Lehrer und die Journalisten traten in den Ausstand, so dass es im Radio und Fernsehen keine Nachrichten gab. Viele kleine Geschäfte blieben geschlossen.

Auf die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou wächst der Druck. Viele Arbeitnehmer haben in den vergangenen Monaten bis zu 20 Prozent ihres Einkommens verloren. Griechenland hat mehr als 340 Milliarden Euro Schulden und konnte bislang nur mit Hilfe der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Bankrott gerettet werden.

Papandreou hatte am Dienstagabend dafür geworben, der Reformfähigkeit seines Landes zu vertrauen. Griechenland werde seine Hilfen mit Zinsen zurückzahlen. „Das ist für uns eine Frage der Glaubwürdigkeit.“ In der Debatte über die Euro-Stabilisierung wird diskutiert, die Laufzeit für die internationalen Hilfen an Griechenland über die Drei-Jahres-Frist hinaus zu verlängern.