Donnerstag23. Oktober 2025

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Wer bietet den echten „Grünen Strom“ an?

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(dpa)

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LUXEMBURG - Eine neue Studie über Ökostrom soll nun den Verbraucher darüber aufklären, welcher Strom denn eigentlich „richtig grün“ ist. Es gibt nämlich wesentliche Unterschiede bei den Angeboten.

Unter dem Motto „Helfen Sie den Erneuerbaren Energien – sagen Sie Nein zu Atom und Kohle” haben Mouvement Ecologique, Eurosolar Luxemburg und Greenpeace Luxemburg gemeinsame Mindestkriterien für den echten „Grénge Stroum“ erarbeitet.

„eida.green“ besteht zu 100 Prozent aus Windkraft aus neuen und neueren Anlagen. EIDA verkauft ausschließlich Strom aus Erneuerbaren Energien und betreibt eine aktive Energieeinspar-Politik bei seinen Kunden, u.a. durch Energieeinsparberatungen sowie ein Angebot an stromeffizienten Produkten.

„SwitchBLUE“ für Privathaushalte und Kleinverbraucher besteht seit Mai 2011 zu 100% aus Wasserkraft aus neuen Anlagen, ab 2012 auch für sämtliche anderen Kunden von SwitchBLUE.

„nova naturstroum“ ist ein Mix aus 95 Prozent Wasserkraft und 5 Prozent Windenergie aus neuen Anlagen. Enovos will bis 2015 den Ausbau der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien durch eigene Kraftwerke oder Beteiligungen an Projekten im In- und Ausland auf eine Gesamtproduktion von 500 Gigawattstunden steigern.

Bei „green_energy“ handelt sich um Strom aus Wasserkraft, Windkraft, Biomasse und Photovoltaik. Mehr als 90 Prozent des Stroms stammt aus neuen Anlagen.

„Terra Invest“ besteht Anfang 2011 zu über 50 Prozent aus Strom aus neuen Windkraftanlagen, der Rest aus Wasserkraftanlagen unterschiedlichen Alters. 0,4c/kWh fließen in ein luxemburgisches Forschungsprojekt zur Integration von Photovoltaik in Bauelemente. Sudstroum verkauft ausschließlich Strom aus Erneuerbaren Energien.

Im April hatten die gleichen drei Organisationen eine ähnliche Studie vorgestellt, jedoch ohne Anbieter wie etwa „Sudstroum“ – mangels vorhandener Daten – einzubeziehen. Auch war damals die Entscheidung von Enovos noch nicht bekannt, dass sie ab Oktober 2011 alle Privatkunden mit Strom aus erneuerbaren Energien, dem sogenannten „Naturstroum“, versorgen wollen.

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom

Laut Mouvement Ecologique, Eurosolar Luxemburg und Greenpeace Luxemburg ist das zentrale Kriterium, das Ökostrom zu echtem grünen Strom macht, die Tatsache, dass er nicht nur aus Erneuerbaren Energien stammen muss, sondern auch deren weiteren Ausbau finanziell fördern muss. Das neue Angebot „naturstroum“ von Enovos kann unter diesen Kriterien also nicht als „Grénge Stroum“ eingestuft werden weil der Strom – auch wenn er sich zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien zusammensetzt – zu großen Teilen aus alten Produktionsanlagen stammt und somit nicht zum erforderlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien beiträgt, so die Studie.

Die gleiche Bewertung gilt auch für das Angebot „Terra“ von Sudstroum. Dennoch hat der Anbieter angekündigt, auch im Tarif „Terra“ den Anteil des Stroms aus neuen Anlagen in den nächsten Jahren kontinuierlich steigern zu wollen.

Empfehlung

Empfehlenswert sind nach Ansicht von Mouvement Ecologique, Greenpeace und Eurosolar folgende fünf Angebote, da sie die aufgestellten Kriterien für echten „Grénge Stroum“ vollständig erfüllen: „eida.green“ (EIDA), „SwitchBLUE“ (Electris), „nova naturstroum“, (Enovos), „green_energy“ (LEO) und „Terra Invest“ (Sudstroum).

Nur zwei Stromversorger in Luxemburg verzichten ganz auf Atomstrom (und auf Energie aus fossilen Quellen): EIDA und Sudstroum. Nicht so die Stromversorger Electris, Enovos und LEO. Diese bieten zwar spezielle Tarife auf Basis von Erneuerbaren Energien an, daneben verkaufen sie aber weitaus mehr Strom auf Basis von fossilen Brennstoffen und Atomenergie.