Mittwoch22. Oktober 2025

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Ruhe auf Athens Straßen

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Während sich die Demonstranten von den Strapazen vom Vortag erholen, bastelt Premierminister Papandreou an der neuen Regierung. Am Sonntag fordert er das Vertrauen des Parlaments.

Nach den gewaltsamen Protesten gegen das griechische Sparpaket am Vorabend herrschte am Donnerstagmorgen auf den Straßen Athens wieder Ruhe. Die Polizei hatte nach stundenlangen Zusammenstößen mit vermummten Autonomen die Ordnung wiederhergestellt. Mindestens 60 Menschen seien leicht verletzt worden, berichtete das staatliche Fernsehen (NET).

Tausende Menschen protestierten friedlich bis in die frühen Morgenstunden vor dem Parlament in Athen gegen das harte Sparprogramm der Regierung. Ministerpräsident Giorgos Papandreou wollte am heutigen Donnerstagnachmittag seine Regierung umbilden.

Bleibt der umstrittene Finanzminister?

Zentrale Frage der Kabinettsumbildung ist, ob Finanzminister Giorgos Papakonstantinou im Amt bleiben wird. Ihm werfen viele vor, das erste Sparprogramm Griechenlands nicht korrekt in die Tat umgesetzt zu haben. Damit ist ein neues Sparprogramm nötig, das noch mehr Einschränkungen für den „kleinen Mann“ vorsieht. Papandreou will dann am Sonntag im Parlament die Vertrauensfrage stellen.

Am Mittwoch waren Verhandlungen zur Bildung einer großen Koalition der regierenden Sozialisten mit der oppositionellen bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) geplatzt. Papandreou bot sogar seinen Rücktritt an, wenn dies die Bildung dieser breiteren und stärkeren Regierung leichter machen würde.

Sparprogramm neu aushandeln

Oppositionschef Antonis Samaras knüpfte die Bildung einer sogenannten Regierung der Nationalen Rettung daran, dass das neue harte Sparprogramm mit der EU und dem IWF neu ausgehandelt wird. Nach dem Scheitern der Verhandlungen forderte Samaras Neuwahlen.

Dafür gibt es aber keine Zeit. Griechenland muss schnell handeln und das neue 78 Milliarden Euro schwere Sparprogramm vom Parlament billigen lassen. Falls die nächste Tranche der EU-IWF-Hilfe in Höhe von zwölf Milliarden Euro nicht kommt, ist Griechenland nach den Worten seines Finanzministers Papakonstantinou Ende Juli pleite.