Mittwoch22. Oktober 2025

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Im Bausektor rumort es

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LUXEMBURG - Obwohl die Krise im Bauwesen aufgrund der stattlichen Konjunkturprogramme bei Weitem nicht die Dramatik anderer wirtschaftlicher Bereiche erreicht hat, beruft das Patronat sich wiederholt auf eben diese Krise.

Es nimmt diese zum Anlass um Kollektivvertragsverhandlungen entweder zu torpedieren bzw. abstruse Forderungen zu stellen.

Auf Einladung des OGBL-Syndikats Bauwesen, Handwerk und Metallkonstruktionen fand deshalb am Donnerstag eine gut besuchte Protestveranstaltung in der „Maison du peuple“ statt.

Syndikatspräsident José Nunes Pinto begrüßte die Delegierten und verwies auf die unhaltbaren Forderungen der Unternehmer in dem Sektor, ehe Zentralsekretär Jean-Luc de Matteis die Problematik im Detail analysierte. Er gab einige konkrete Beispiele aus dem Handwerk, wo insbesondere die Schreiner durch gewerkschaftsfeindliches Benehmen auffallen würden und den laufenden Kollektivvertrag aufgekündigt hätten.

Mantelvertrag für Bauwesen

In den kommenden Wochen werde eine Mobilisierungskampagne in eben diesem Bereich gestartet werden. Der OGBL fordert aufgrund der sich ändernden Situation in den Betrieben des Handwerks und des Baus einen gemeinsamen Vertrag für die verschiedenen Berufe.

Immer mehr Unternehmen beschäftigen Fachleute aus den verscheidenen Sektoren; da das Gesetz aber nur einen Kollektivvertrag pro Unternehmen erlaubt, stehen immer mehr Arbeitnehmer in diesen Betrieben ohne Tarifvertrag quasi im Regen.

In praktisch allen Bereichen des Baus und des Handwerks würden die Angestellten auf die gleichen Probleme treffen, hieß es am Donnerstag weiter. Die Unternehmer fordern längere Arbeitszeiten (bis 56 Stunden/Woche) und lehnen Lohnerhöhungen ab.

Resolution

Während der Protestversammlung am Donnerstag, bei der auch Generalsekretär André Roeltgen und der beigeordnete Zentralsekretär Stefano Araújo sprachen, wurde von den Delegierten denn auch eine entsprechende Resolution verabschiedet, in der jegliche Arbeitszeitverlängerung abgelehnt sowie eine Arbeitsorganisation, die Gesundheit und Wohlbefinden der Arbeiter respektiert, und qualitativ hochwertige Kollektivverträge gefordert werden.

Die nächste Verhandlungsrunde mit dem Patronat aus dem Bauwesen ist für den 7. Juli anberaumt.

Sollte hier kein Einlenken der Unternehmer festzustellen sein, wollen die Gewerkschafter weiter mobilisieren.