Technische Probleme mit dem Militärtransportflugzeug A400M haben den europäischen Flugzeugbauer Airbus in Verlegenheit gebracht: Das Unternehmen sagte am Sonntag wegen eines Triebwerksproblems einen Show-Flug auf der Luft- und Raumfahrtschau ab. Die Maschine werde zwar bei der Eröffnung der Messe am Montag in Le Bourget im Überflug zu sehen sein, anschließend werde sie jedoch am Boden bleiben, teilten Airbus-Vertreter mit. Wie lange es dauert und wie viel es kostet, das Problem zu lösen, blieb zunächst offen. Airbus deutete jedoch nicht an, dass sich der Termin für die Erstauslieferung Anfang 2013 verzögern könnte.
Die Entwicklung des Flugzeugs liegt bereits vier Jahre im Zeitplan zurück. Auch wird das Milliardenprojekt deutlich teurer als ursprünglich vorgesehen. Zu den sieben Käuferstaaten gehören neben Frankreich und Deutschland die Türkei, Großbritannien, Belgien, Luxemburg und Spanien. Zudem kämpft Airbus mit Verzögerungen bei einem neuen Großflugzeug. Zwei seiner drei Ausbaustufen des neuen Langstreckenflugzeugs A350 werde Airbus etwa 18 Monate später auf den Markt bringen als bisher geplant, teilten Topmanager des Konzerns zum Wochenschluss mit. Der Airbus A350 solle mit besseren Triebwerken ausgestattet werden. Aus diesem Grund verzögere sich die Erstauslieferung des Flugzeuges.
Auch das Großraumflugzeug A380 wird auf Le Bourget am Boden bleiben. Die Maschine streifte am Sonntag mit einem Flügel ein Gebäude. Es werde kein Demonstrationsflug geben, hieß es.
Boeing zeigt neuen Jumbo
US-Konkurrent Boeing will mit seiner neuesten Version des Jumbo-Jets gegen Airbus auf der Luftfahrtschau antreten. Am Sonntag absolvierte die 747-8 Intercontinental ihren ersten internationalen Flug nach Paris. Die Maschine bietet Platz für 467 Passagiere, 51 mehr als die alte Version.
Der Jumbo-Jet ist seit 1969 in Betrieb und wurde aufgrund seiner unverwechselbaren Form zu dem bekanntesten Modell des US-Flugzeugbauers. Bis 2005 war es zudem das weltgrößte Passagierflugzeug. Damals brachte Rivale Airbus die doppelstöckige A380 auf den Markt, die Platz für 525 Passagiere bietet. Die Frachtversion der Baureihe 747-8 absolvierte nach langer Verzögerung bereits Anfang Februar ihren Jungfernflug. Insgesamt liegen Boeing zufolge 33 Bestellungen für die 747-8 vor. Für die Frachtversion sollen es 76 sein. Auf dem Branchentreff können Boeing und Airbus mit einer regelrechten Auftragsflut rechnen.
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