Sonntag26. Oktober 2025

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Athen erhält schon am Samstag Geld

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Jetzt geht alles ziemlich schnell: Bereits am Samstag soll der nächste Notkredit für das in Schieflage geratene Griechenland freigegeben werden. Das zweite Rettungspaket muss allerdings bis zum Herbst warten.

Nach dem grünen Licht zum Sparen im griechischen Parlament will die Eurogruppe bereits am Samstag die nächste Tranche an Notkrediten für Athen freimachen. Das solle auf einer Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister am Abend erfolgen, verlautete aus EU-Diplomatenkreisen. Das für Sonntag geplante Treffen der Eurogruppe in Brüssel wurde abgesagt. Dies sei nicht mehr nötig, hieß es zur Begründung.

Eine abschließende Einigung auf ein zweites Rettungsprogramm wird es dagegen so schnell nicht geben: Bis zum Samstag sollen dazu zwar die Kernelemente stehen, wie es der EU-Gipfel vor einer Woche festgelegt hatte. Für das „finalisierte Programm“ habe man aber mehr Zeit. Stehen werde es „wahrscheinlich rechtzeitig zur Herbsttranche“, hieß es aus den Kreisen. Die nächsten acht Milliarden Euro für Griechenland werden im September fällig.

Auch Banken und Fonds werden sich am zweiten Hilfspaket beteiligen

Das Parlament in Athen hatte am Donnerstag endgültig die weiteren Spar- und Privatisierungsmassnahmen im Volumen von insgesamt 78 Milliarden Euro beschlossen. Das war die Bedingung der Europartner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Freigabe der nächsten zwölf Milliarden Euro aus dem laufenden Programm. Ohne die Notkredite wäre Griechenland Mitte Juli in eine ungeordnete Pleite gestürzt.

Weil die 110 Milliarden Euro aus Programm 1 nicht reichen, wird seit Wochen über ein zweites Hilfspaket von bis zu 120 Milliarden Euro verhandelt. Auf deutschen Druck werden sich daran auch Banken und Fonds beteiligen. Deutsche Institute sind bereit, die griechische Schuldenlast um bis zu 3,2 Milliarden Euro zu vermindern.

Allerdings muss noch geklärt werden, welche Konsequenzen die freiwilligen Laufzeitverlängerungen für die Kreditwürdigkeit Athens haben. Werden sie von den Ratingagenturen als teilweiser Zahlungsausfall interpretiert, dann droht den griechischen Anleihen eine weitere Herabstufung mit womöglich katastrophalen Folgen für die Eurozone.