Bei den französischen Sozialisten steht seit Mittwoch fest, wer im Herbst zur Vorwahl des Präsidentschaftskandidaten antritt. Bis zum Mittag hatten sechs Anwärter ihre Bewerbung eingereicht, unter ihnen die Parteivorsitzende Martine Aubry und ihr Vorgänger François Hollande. Die Oppositionsführerin und Hollande gelten als die aussichtsreichsten Bewerber für die Vorwahl im Herbst. Außer ihnen hat auch die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal ihren Hut in die Ring geworfen, die 2007 dem konservativen Bewerber und jetzigen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy unterlag.
Nicht zur Wahl wird im Oktober der ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) stehen, Dominique Strauss-Kahn. Der frühere französische Finanzminister hatte bis zu seiner Festnahme und Anklage im Mai wegen der angeblichen Vergewaltigung eines Zimmermädchens in New York als aussichtsreichster Anwärter gegolten. Die Bewerbungsfrist der Sozialistischen Partei (PS) lief zwar erst um Mitternacht ab, es war aber nicht zu erwarten, dass sich außer den bekannten Anwärtern noch jemand melden würde – die sechs Bewerber hatten ihr Bestreben größtenteils schon vor Monaten kundgetan.
Hollande und Aubry vorne
Für die Vorwahl, an der sich alle Sympathisanten der Linken beteiligen können, meldeten sich neben Aubry, Hollande und Royal auch die beiden sozialistischen Abgeordneten Manuel Valls und Arnaud Montebourg. Umfragen zufolge liegen Aubry und Hollande aber deutlich vor den vier anderen: Die 60-jährige Parteichefin kann demnach mit 32% der Stimmen rechnen und Hollande mit 34%, während Royal nur auf 16% kommt. Für Valls und Montebourg würden sogar nur drei und 1 % der Befragten stimmen.
Der linksgerichtete Senator Jean-Michel Baylet wollte seine Bewerbung am Mittwoch abgeben, wie es in seinem Umfeld hieß. Der Verleger leitet die Radikale Linkspartei, eine traditionell mit der PS verbündete Gruppierung, und hatte kürzlich angekündigt, dass er zur Vorwahl der Sozialisten antreten werde. Die PS hofft auf eine Million Teilnehmer bei der Abstimmung.
De Maart

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