Serbien hat den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Goran Hadzic an das UN-Kriegsverbrechertribunal im niederländischen Den Haag ausgeliefert.
Hadzic war pleite. Bei einer Geldübergabe in einem Waldstück wurde der mutmaßliche Kriegsverbrecher geschnappt. (dapd/str)
Ihm werden Massaker, Deportationen, Zwangsumsiedlungen von Kroaten und anderer Nichtserben sowie die Zerstörung von Häusern, Kultureinrichtungen, historischen Denkmälern und Heiligtümern vorgeworfen. (Tageblatt-Archiv)
Er war noch als letzter mutmasslicher Kriegsverbrecher aus Ex-Jugoslawien auf freiem Fuss. Trotz eines "Kopfgeldes" konnte er sich mehr als zehn Jahre verstecken. (Tageblatt)
Zudem wollte er ein Ölbild des italienischen Malers Amedeo Modigliani verkaufen - Wert: bis zu 15 Millionen Euro. (Tageblatt/Darko Vojinovic)
Goran Hadzic wird nach seiner Festnahme dem Haftrichter in Belgrad vorgeführt. (Tageblatt-Archiv/ho)
Hadzic´s Sohn Srecko (l.) trifft nach der Verhaftung seine Vaters vor dessem Versteck ein. (Tageblatt)
1991 soll Hadzic in einem Krankenhaus in Vukovar ein Massaker angeordnet haben. (Tageblatt/Srdjan Ilic)
Mehr als 200 Kroaten und andere nicht-serbische Flüchtlinge wurden gefoltert und ermordet. (Tageblatt)
(v.l.n.r.) Eine seltene Aufnahme von 1991: Radovan Karadzic, Ratko Mladic, und Goran Hadzic. (Tageblatt/Srdjan Ilic)
Er war Präsident der selbstproklamierten Regierung des "Serbischen Autonomen Gebietes Slawonien, Baranja und Westsrem" sowie der "Republik Serbische Krajina". (youtube)
Gegen ihn wurde im Jahr 2004 Anklage wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Kroatienkriegs in den Jahren 1991 bis 1995 erhoben. (Tageblatt)
Der 52-jährige Ex-General, der für die Ermordung und Vertreibung Tausender Kroaten während der Jugoslawienkriege verantwortlich sein soll, wurde am Freitag ausgeflogen, wie das Justizministerium in Belgrad mitteilte. Ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Die Auslieferung des letzten Verdächtigen, der in Serbien vom UN-Kriegsverbrechertribunal gesucht wurde, ist für das in die EU strebende Land von großer symbolischer Bedeutung. Mit der Festnahme wurde eine wichtige Hürde für den Beitritt aus dem Weg geräumt. Vor wenigen Wochen war der frühere Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, ebenfalls nach Den Haag ausgeliefert worden.
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