Freitag7. November 2025

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„Er hätte lieber Selbstmord begehen sollen“

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Der Vater des Massenmörders von Utøya steht unter Polizeischutz. In einem Interview mit einem Fernsehsender geht er auf Distanz zu seinem Sohn. Er schämt sich für dessen Taten.

„Mein Sohn hätte lieber Selbstmord begehen sollen, statt Menschen zu töten.“ Das sagte Jens Breivik, der Vater des norwegischen Attentäters von Olso und Utøya, am Montag in einem Interview mit dem Fernsehsender TV2

„Ich werde nie mehr mit ihm Kontakt haben“, gibt der Vater zu Protokoll. Der Mann steht jetzt in seinem Haus im südfranzösischen Cournanel vorsorglich unter Polizeischutz. Das Anwesen des Mannes werde von der Gendarmerie bewacht, sagte Staatsanwalt Antoine Leroy nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“. Ziel sei es, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. „Es gab keinerlei Hausdurchsuchung“, erklärte Staatsanwalt Leroy weiter. Alle anderslautenden Gerüchte seien falsch.

Der Wohnort des Rentners liegt rund 100 Kilometer nordwestlich von Perpignan. Seit Sonntag wird Jens Brevik von einer grossen Schar Journalisten belagert.

Seit 1995 nicht mehr gesprochen

Gemäss Medienberichten habe der Rentner angegeben, seit 1995 nicht mehr mit seinem Sohn gesprochen zu haben. Sie hätten nie zusammengewohnt; die Eltern hätten sich bereits 1980 getrennt. Als Junge sei Breivik verschlossen, aber nicht politisch interessiert gewesen, berichtete die norwegische Boulevardzeitung „VG“.

Anders Behring Breivik hatte am vergangenen Freitag einen Doppelanschlag mit insgesamt 76 Todesopfern verübt. Zuerst zündete er im Regierungsviertel der Hauptstadt Oslo eine starke Autobombe. Dabei kamen acht Menschen ums Leben. Wenige Stunden später richtete er, gekleidet in Polizeiuniform, in einem Ferienlager unweit von Oslo ein Blutbad an. Nach jüngsten Erkenntnissen starben 68 Jugendliche im Kugelhagel. Breivik konnte gefasst werden.