Dienstag28. Oktober 2025

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Richter stoppt TV-Übertragung

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Der Strafprozess gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak wird nicht mehr live im Fernsehen übertragen. Inzwischen wurde der Prozess auf den 5. September vertagt.

Der Prozess gegen den ägyptischen Ex-Präsidenten Hosni Mubarak (83) ist am Montag nach nur zwei Stunden Verhandlungsdauer auf den 5. September vertagt worden. Damit sei Zeit für die Beibringung zusätzlicher Beweismittel gewonnen, begründete der Vorsitzende Richter Achmed Rifaat den Entscheid.

Zuvor hatte das Gericht am zweiten Verhandlungstag lediglich verfahrenstechnische Fragen erörtert. Die Anklage wirft Mubarak die Tötung von mehr als 800 Demonstranten sowie Amtsmissbrauch vor. Der Ex-Herrscher war wie schon am ersten Prozesstag vor knapp zwei Wochen im Krankenbett im Verhandlungssaal zugegen.

Künftig werde es von dem Prozess keine Live-Übertragung im Fernsehen mehr geben, gab Richter Rifaat weiter bekannt. Bereits in der ersten Sitzung hatte sich Mubarak für nicht schuldig erklärt.

Zusammen mit ihm stehen seine beiden Söhne Gamal und Alaa wegen illegaler Bereicherung vor dem Richter.

Auf Krankenliege in Gerichtssaal gerollt

Der ägyptische Ex-Präsident Hosni Mubarak war am Montag zur Fortsetzung seines Prozesses wegen der Tötung von Demonstranten in einen Gerichtssaal in Kairo zurückgekehrt. Der 83-Jährige wurde auf einer Krankenliege aus einem Rettungswagen gerollt, um in den Gerichtssaal auf dem Gelände einer Polizeiakademie gebracht zu werden. Dort wurde er in den für die Angeklagten vorgesehenen Käfig im Gerichtssaal gerollt. Mubaraks Sohn Alaa, der ebenfalls angeklagt ist, verdeckte eine Kamera des ägyptischen Staatsfernsehens, die das Geschehen filmte.

Mubarak unterhielt und sich im Gericht kurz mit seinen Söhnen. Zuvor war Mubarak mit einem Helikopter in die Nähe der Polizeiakademie in einem Vorort von Kairo geflogen worden, wo der Prozess aus Sicherheitsgründen stattfindet. Anschliessend wurde er mit einer Ambulanz zu der Akademie gefahren.

Vor dem Gerichtssaal kam es kurzzeitig zu einem Handgemenge zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten. Hunderte Mubarak-Anhänger protestierten gegen das, was sie als Demütigung des ehemaligen Machthabers bezeichneten. Vor dem Eintreffen des Richters lieferten sich Anwälte von Angehörigen der getöteten Demonstranten eine verbale Auseinandersetzung, bei der es offenbar um Sitzplätze ging.

Es droht die Todesstrafe

Dem langjährigen Staatschef, der am 11. Februar unter dem Druck wochenlanger Proteste zurückgetreten war, werden die Anordnung von Gewalt gegen Regierungsgegner sowie Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen.

Sollte er wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe. Der Prozess hatte am 3. August begonnen und war dann vertagt worden. Zum Prozessauftakt hatten Mubarak und seine Söhne auf nicht schuldig plädiert.