Zumindest was die absoluten Ausgaben angeht, ist Luxemburg absoluter Spitzenreiter. Betragen die Kosten pro Schüler in der OECD durchschnittlich 7.153 in der Grundschule und 8.972 US-Dollar in der Sekundarschule, so liegen sie im Großherzogtum weit darüber: 13.648 bzw. 19.898 US-Dollar bezahlt der Staat pro Schüler.
Setzt man diese Zahlen jedoch ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner, so ergibt sich ein komplett anderes Bild. Der Anteil der jährlichen Ausgaben im Primärunterricht beträgt 15 Prozent, im Sekundarunterricht 22 Prozent. Die OECD-Durchschnittswerte liegen hier bei 21 bzw. 26 Prozent.
2,9 Prozent
Alles in allem gibt der luxemburgische Staat 2,9 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Schulbildung aus. Damit liegen wir deutlich hinter unseren Nachbarländern Belgien (4,4 Prozent), Frankreich (3,9 Prozent) und Deutschland (3 Prozent).
Die OECD hat auch die Qualität des Bildungsumfeldes untersucht. Drei Kriterien wurden dabei berücksichtigt: die Zahl der Unterrichtsstunden, die Größe der Klassen und die Entlohnung der Lehrer.
Mit 7.344 Unterrichtsstunden für Schüler zwischen 7 und 14 Jahren liegt Luxemburg etwas über dem OECD-Durchschnitt (6.732). In den Altersklassen 7 bis 11 erhalten die Schüler zwischen 131 und 175 Unterrichtsstunden mehr als ihre Kameraden in den anderen Ländern der OECD.
Priorität den Sprachen
Luxemburg ist auch das Land, in dem am meisten Zeit auf das Erlernen der Sprachen aufgewendet wird. Bei den 9- bis 11-Jährigen macht der Sprachenunterricht 25 Prozent des Gesamtunterrichts aus, in Frankreich z.B. nur neun und in Belgien sogar nur sieben Prozent.
Zusammen mit Russland besitzt Luxemburg die kleinsten Klassen des Primärschulbereichs: Durchschnittlich gehen bei uns 15,6 Schüler (in Russland 16,2) in eine Klasse (OECD-Durchschnitt 21,4). Betrachtet man nun die Anzahl der Abiturienten im Verhältnis zur Einwohnerzahl, so liegt Luxemburg mit 69 Prozent unter dem OECD-Durchschnitt von 82 Prozent. Allerdings muss man hier hinzufügen, dass viele der in Luxemburg lebende Jugendlichen nicht im Land ihr Abitur machen.
Spitzenlohn
Was die Entlohnung der Lehrer angeht, so dürfte es nicht verwundern, dass Luxemburg darin Spitze ist. Mit 110.000 US-Dollar (für einen Lehrer mit mindestens 15 Jahren Berufserfahrung) liegt Luxemburg an erster Stelle vor der Schweiz (83.300 USD) und Deutschland (68.500 USD). Die niedrigsten Gehälter beziehen die Lehrer aus der Slowakei mit 14.000 USD. Allerdings relativieren sich auch diese Angaben, wenn man sie ins Verhältnis zum BIP stellt.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können