Samstag8. November 2025

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Drei Meetings – ein Thema

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LUXEMBURG - Am Dienstag kommt der Gemischte Betriebsrat der ArcelorMittal in Luxemburg zusammen. Ein Thema: die Schließung von Schifflingen.

Die Direktion der Luxemburger ArcelorMittal-Werke werden am Dienstag den Gemischten Betriebsrat über die Entscheidung des Konzern unterrichten, Anlagen in Schifflingen zu schließen und die Produktion in Rodange zu drosseln. Neue Elemente dürften die Sitzungsteilnehmer kaum erfahren. Seit vergangenem Donnerstag sind die Details der Konzernbeschlüsse bekannt.

Am Dienstagnachmittag wollen die Gewerkschaften mobilisieren – auf getrennten Veranstaltungen: Der OGBL hat seine Mitglieder vor dem Schifflinger Werkportal in Lallingen zusammengerufen, der LCGB hält zurselben Zeit eine Informationsversammlung für die Belegschaft von Schifflingen und Rodange im Gewerkschaftssekretariat in Esch ab. Die Zeiten der gemeinsamen Aktionen in der Sidérurgie asbl sind scheinbar vorbei.

Politik hält sich noch bedeckt

Die Stahltripartite wird ihrerseits am 11. Oktober zusammenkommen. Von Regierungsseite gibt man sich derzeit noch unter Hinweis auf die mangelhafte Datenlage bedeckt. Obwohl die Regierung Tage vor Bekanntwerden der Entscheidungen informiert war. Premierminister Jean-Claude Juncker erinnerte anlässlich eines Gesprächs auf dem Radio 100,7 am Samstag, dass der Stahlkonzern eine Vereinbarung mit dem Land habe. So schnell will man zwei der noch vier Standorte der Stahlindustrie in Luxemburg offenbar nicht aufgeben. Von der Schließung in Schifflingen und der Restrukturierung in Rodange könnten bis zu 500 Personen betroffen sein. Der Rettungsplan, der im Juni 2011 von der Stahltripartite abgesegnet worden war, sah einen Stellenabbau von bis zu 262 Mann vor.

Die Grünen-Abgeordneten Henri Kox und François Bausch fordern Aufklärung von Wirtschaftsminister Jeannot Krecké. Das Regierungsmitglied gehört dem Verwaltungsrat des Konzerns an. Er soll im Parlamentsausschuss eingeladen werden.

Michel Liebgott interpelliert die Regierung in Paris

Die ArcelorMittal-Politik der Werksschließungen dürfte am Dienstag auch Thema der französischen Nationalversammlung in Paris sein. Der sozialistische Abgeordnete Michel Liebgott will die Regierung interpellieren. Er wirft Konzernchef Lakshmi Mittal und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy vor, ihre Versprechen bezüglich der Stahlindustrie nicht eingehalten zu haben. In Florange/Hayange stehen zwei Hochöfen still.