Tausende Arbeitsstellen sind bei ArcelorMittal europaweit gefährdet. Viele kleine Standorte stünden vor dem Aus, sagt der europäische Betriebsrat des Stahlkonzerns.
27.09.2011. 500 Personen haben sich am Dienstagnachmittag vor dem Werkstor von ArcelorMittal Schifflingen versammelt, um gegen die Schließung von Produktionsanlagen zu demonstrieren. (Hervé Montaigu)
OGBL-Sekretär Jean-Claude Bernardini sprach von Vertragsbruch seitens ArcelorMittal. (Hervé Montaigu)
Seine Mitglieder hatte der LCGB am Dienstagnachmittag in Esch im Gewerkschaftshaus zusammengerufen. (Pierre Matgé)
Der LCGB rechnet bereits mit der definitiven Schließung der beiden Werke. (Pierre Matgé)
LCGB: Saal-Meeting am Dienstag, Straßenaktion am 11.10. vor der Stahltriparite. (Pierre Matgé)
Ihre Zukunft ist ungewiss. Unklar ist, wie lange die Anlagen in Schifflingen und Rodange geschlossen bleiben. (Hervé Montaigu)
Ob er Schutzhelm und Schutzbrille in den nächsten Wochen noch benötigen wird? (Hervé Montaigu)
Rund 450 Personen sind von der Stilllegung und Restrukturierung in Schifflingen und Rodange betroffen. (Hervé Montaigu)
Nur wenige werden in den Werken in Differdingen und auf Belval weiterbeschäftigt werden. (Hervé Montaigu)
Die meisten werden in die Cellule de reclassement landen. Der Lohn ist wohl garantiert, doch die berufliche Zukunft bleibt ungewiss. (Hervé Montaigu)
Zurück zur Arbeit auf der Drahtstraße. Dort sollen nur noch wenige Spezialprodukte gewalzt werden. (Hervé Montaigu)
Gewerkschaftskollegen, Sympathisanten und ... (Hervé Montaigu)
... Politiker hatten sich den Demonstranten angeschlossen. (Hervé Montaigu)
Am Dienstag war Informationstag. Die ArcelorMittal-Führung in Luxemburg informierte zuerst den Gemischten Betriebsrat dann den Europäischen Betriebsrat des Stahlkonzerns über seine jüngsten Entscheidungen, Anlagen in den Werken in Schifflingen und Rodange zu schließen.
Angesichts der Börsenkrise beschleunige der Konzern den Konzentrationsprozess auf rentablere Standorte, so die Einschätzung des Europäischen Betriebrats. Das erkläre die zeitweilige Schließung der Hochöfen und Stahlwerke in Liège, Florange und Eisenhüttenstadt.
Spätestens seit Donnerstag letzter Woche ist bekannt, dass nicht nur der Flachstahlbereich betroffen ist, sondern auch die Langstahlprodukte. In Schifflingen werden bekanntlich das Stahlwerk und die Drahtstraße gestoppt, in Rodange wird die Produktion drastisch zurückgefahren. Gestoppt werden Produktionsanlagen in
Madrid und in Sestao in Spanien. Vor dem Aus stehen kleinere Standorte von ArcelorMittal Distribution in Fontaine l’Evêque in Belgien, in Griechenland und in Frankreich. Stellen werden auch in der Inox-Sparte abgebaut.
Der Europäische Betriebsrat fordert Garantien gegen Entlassungen. Im ersten Halbjahr 2011 habe das Unternehmen einen Nettogewinn von 2,6 Milliarden Dollar gemacht, so die Belegschaftsvertretung. Die Beschäftigten hätten die Finanzkrise nicht verschuldet.
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