Der erste Kurs – es war ein Abendkursus in Informatik – wurde im Jahr 1971 von der damaligen „Chambre des employés privés“ organisiert. 225 Personen nahmen damals daran teil. Sieben Jahre später wurden die Informatikkurse durch Buchhaltunskurse ergänzt. Fand in den ersten 20 Jahren die Fortbildung vor allem abends statt, erweiterte die Privatbeamtenkammer 20 Jahre später ihr Angebot auf Ganztageskurse und Seminare.
700 Universitätsdiplome
Die vergangenen zehn Jahre waren vor allem durch die Ausweitung der Fortbildungsmöglichkeiten auf universitäre Studien gekennzeichnet. Mit Universitäten von Nancy 2 und Paris wurden entsprechende Abkommen unterzeichnet. Bisher haben 700 Einheimische hier in Luxemburg neben ihrer Arbeit ein Universitätsdiplom erlangen können.
Mit der Schaffung des Einheitsstatuts entstand aus der „Chambre des employés privés“ und der „Chambre de travail“ die neue „Chambre des salariés“. Damit erweiterte sich auch das Weiterbildungsangebot: von der Arbeiterkammer erbte die neue Kammer die Ausbildung der Gewerkschaftsdelegierten.
Der Präsident der Salariatskammer, Jean-Claude Reding, nannte das „Luxembourg Lifelong Learning Center“ (LLLC) gestern Abend in seiner Festansprache ein mächtiges Instrument des sozialen Aufstiegs für jeden Einzelnen. Die CSL habe stets das Ziel, auch Menschen, die keine gute Schulbildung genossen hätten, die Chance einer Ausbildung zu geben. Mehr noch: die Kurse begünstigten auch den Aufschwung der luxemburgischen Wirtschaft. In den Kursen sieht Reding darüber hinaus ein soziales Instrument, wo sich Leute kennenlernen und Kontakte knüpften. Menschen aus den verschiedensten sozialen Schichten kämen dort zusammen.
Nationale Strategie der Fortbildung
Lob für die geleistete Arbeit gab es auch von der Bildungsministerin Mady Delvaux-Stehres, allerdings mit einer leichten negativen Note. Obwohl die Zahlen beeindruckend seien, gebe es in Luxemburg noch immer zu wenig Leute, welche die Basis für weiterführende Studien besäßen, bedauerte die Ministerin. Sie sagte weiterhin, die Weiterbildung sei an einem entscheidenden Punkt angekommen. Im Augenblick arbeitete ihr Ministerium an einer nationalen Strategie in Sachen Fortbildung, durch die man sich konkrete Ziele und Qualität geben wolle.
In den 40 vergangenen Jahren nahmen 115.000 Erwachsene die Weiterbildungsmöglichkeiten wahr und verbesserten so ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. 150 verschiedene Abendkurse, 180 Seminare, acht Universitätsabschlüsse und elf Spezialausbildungen bietet das LLLC mittlerweile an. Den Namen „Luxembourg Lifelong Learning Center“ bekamen die Weiterbildungsaktivitäten übrigens im Jahre 2003.
Am Mittwochabend stellte Reding nun auch eine neues „Image“ des Centers vor: ein Segelschiff mit windaufgeblähten Segeln. Das Schiff stehe für Dynamik und Fortschritt, erklärte er.
De Maart
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