Neben den Bürgermeistern von Sassenheim und Schifflingen war auch der delegierte Minister für Solidarwirtschaft, Romain Schneider, anwesend.
Die gemeinnützige Arbeit, wie sie von OPE („Objectif Plein Emploi“) geleistet werde, komme nicht ohne ehrenamtliche Mitarbeiter nicht aus, sagte der Präsident des Netzes, John Castegnaro, am Donnerstag im Ehleringer „Kulturschapp“.
Während annähernd zwei Stunden diskutierten Aktiven des ehrenamtlichen Sektors über die Probleme, mit denen sie sich konfrontiert sehen. Entgegen der allgemeinen Auffassungen, dass sich immer weniger Jugendliche für eine gemeinnützige Sache oder in einem Klub engagieren, ging die Meinung der Anwesenden in die entgegengesetzte Richtung. So erklärte z. B. Victor Greisch von der Sassenheimer Freiwilligen Feuerwehr, dass man sich bei ihnen keine Sorgen um den Nachwuchs mache: Auch die Jugendsektion sei gut besucht. Mehrere Teilnehmer der Konferenz wiesen darauf hin, dass sich die Jugend heute anders engagiere und man auch bedenken müsse, dass das Angebot in den vorigen 30 Jahren sehr gewachsen sei. Mittlerweile gibt es 6.600 gemeinnützige Vereinigungen („Asbl“) in Luxemburg.
Veränderung der Rahmenbedingungen
Mit der Zeit haben sich die Rahmenbedingungen für diese Vereinigungen extrem verändert, die Gesetzeslage ist extrem komplex geworden. Dies brachte mit sich, dass sich die Arbeit innerhalb den Vereinigung stark geändert hat. Neben den Ehrenamtlichen gibt es öfters auch hauptberufliche Mitarbeiter in ein und denselben Vereinigungen. Nur die Hauptberuflichen haben oft die Zeit, sich in die komplexe Materie einzuarbeiten.
Das setze großes Vertrauen von Seiten der Ehrenamtlichen voraus, sagte Abou Ndiaye, Doktor der Soziologie aus Frankreich. Dies führe innerhalb der „Asbl“ oft zu Spannungen zwischen den Mitarbeitern. Minister Romain Schneider wies seinerseits auf die „Belohnung“ der Ehrenamtlichen hin. Diese sei nicht finanzieller Natur, sondern durch sein Engagement erlange man Kompetenzen, welche auch im späteren Leben von Nutzen sein könnten.
Nischen besetzen
John Castegnaro erinnerte daran, dass ein Netzwerk wie OPE vor allem da sei, um Menschen zu helfen: Arbeitslose erhielten eine Arbeit und die Gemeinschaft wertvolle Dienste. Die Gesellschaft brauche die Ehrenamtlichen, aber durch immer mehr Reglementierung gehe mehr und mehr die Begeisterung an der Sache verloren.
Das OPE biete keine Dienste zu Dumpingpreisen, wie oft behauptet, sondern es wolle Nischen besetzen. Allerdings brauche man für diese Dienstleistungen Geld – Geld, das aber nicht vergeudet werde, da es in die Menschen investiert werde. Und es sei bestimmt viel billiger, als den Betroffenen einfach nur Arbeitslosengeld zu überweisen. Wenn nur der politische Wille vorhanden wäre, bräuchte es in unserem Land keine Arbeitslosen mehr zu geben. Geld genug sei vorhanden.
De Maart
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