Samstag8. November 2025

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Cholera in Haiti steigt sprunghaft an

Cholera in Haiti steigt sprunghaft an

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In Haiti hat die Regenzeit begonnen. Das führt zu einem massiven Anstieg der Cholera-Fälle. Wöchentlich stecken sich gegen 1.000 Menschen an.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat sich besorgt über einen Anstieg der Cholera-Erkrankungen in Port-au-Prince, der Hauptstadt von Haiti, geäußert. Sprecher Pascale Zintzen sagte, die Zahl der wöchentlichen Cholera-Fälle sei von etwa 250 vor mehr als einem Monat auf bis zu 850 angestiegen. Das hänge mit der Regenzeit in dem Karibikstaat zusammen, die dazu führe, dass die über verunreinigtes Wasser übertragene Krankheit sich ausbreiten könne.

Nach dem jüngsten Bericht des Gesundheitsministeriums in Port-au-Prince sind bis zum 25. September dieses Jahres 6477 Menschen gestorben. Jeden Tag kommen im Schnitt drei weitere hinzu. Infiziert haben sich seit dem Ausbruch der Seuche im Oktober des vergangenen Jahres fast 460.000 Menschen. Es wird vermutet, dass UN-Blauhelmsoldaten aus Nepal die Cholera vergangenes Jahr nach Haiti einschleppten.

Lange Suche nach dem Ministerpräsidenten

Erschwert wurde die Lage dadurch, dass Haiti lange Zeit keine handlungsfähige Regierung hatte. Dem Präsidenten Michel Martelly, seit Mai im Amt, ist es erst anfangs Oktober gelungen, einen Regierungschef einzusetzen. Das von der Opposition dominierte Parlament hatte die vom Präsidenten vorgeschlagenen Kandidaten zuvor stehts abgelehnt. Am 4. Oktober wurde dann endlich der UNO-Funktionär Gary Conille gewählt.

Dadurch verzögert sich auch der Wiederaufbau der Hauptstadtregion, die von einem Erdbeben zerstört wurde. Bei der Naturkatastrophe im Januar des vergangenen Jahres waren über 220 000 Menschen ums Leben gekommen.