Der gesellschaftliche und technische Wandel macht sie quasi zum Pflichtprogramm für die Betriebe und ihre Mitarbeiter. Angeboten wird fast alles in einem nicht eben transparenten Markt.
Kennzahlen Sektor
517 vom Ministerium zugelassene Unternehmen
35 davon als asbl. strukturiert
25 institutionell oder sektoriell installiert
130 Unternehmen bestehen nicht mehr
221 Weiterbildungsunternehmen beteiligten sich an der Untersuchung
Zum ersten Mal überhaupt wurde jetzt eine detaillierte und offizielle Analyse des Sektors Weiterbildung erstellt. Durchgeführt wurde die Erhebung im Auftrag des Unterrichtsministeriums vom „Observatoire de la formation“, einer Fachabteilung des 1992 geschaffenen, staatlichen INFPC („Institut national pour le développement de la formation professionnelle continue“).
Die Studie basiert auf einer telefonischen Untersuchung, an der sich 221 Weiterbildungsunternehmen, rund die Hälfte der kontaktierten Unternehmen, beteiligten. 130 der 517 ministeriell anerkannten Unternehmen hatten die Aktivitäten zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits wieder eingestellt. Wobei die Bezeichnung „Unternehmen“ eigentlich einen falschen Eindruck vermittelt. 21 Prozent der Anbieter von Weiterbildungskursen sind Einmannbetriebe. Weitere 46 Prozent beschäftigen weniger als fünf Personen.
Qualität
Diese Gruppe stellt damit den mit Abstand größten Teil des Angebots. Gearbeitet wird vornehmlich mit Ausbildern auf „Freelance“-Basis. „Car ils constituent une main-d’oeuvre qualifiée et flexible“, wie es in der Studie heißt. Im Klartext: Viele der kleinen Ausbilder auf „Freelance“-Basis werden finanziell ausgebeutet oder beuten sich selbst aus. Ob und wie sich diese Praxis auf die Qualität der angebotenen Weiterbildungsprogramme auswirkt, konnte in der telefonisch durchgeführten Erhebung nicht ermittelt werden.
Eine grobe Vorstellung über die finanzielle Situation des Sektors geben die Umsatzzahlen, die vom „Observatoire“ ermittelt wurden. Demnach lag dieser bei 47 Prozent der „Unternehmen“ unter 100.000 Euro im Jahr. Die berufliche Weiterbildung als solche ist fest in privater Hand. Nur 22 Prozent der Kurse werden vom INFPC selbst oder anderen staatlichen Institutionen angeboten.
Zertifikation
61 Prozent der untersuchten Unternehmen bieten den Betrieben und ihren Beschäftigten individuelles „Coaching“ an, 18 Prozent bieten Weiterbildungsprogramme via e-learning an. 20 Prozent der Weiterbildungsprogramme schließen mit einer national oder international anerkannten Zertifikation ab.
Für über die Hälfte der untersuchten Unternehmen (60 Prozent) sind die Weiterbildungsprogramme nur eines von mehreren Geschäftsfeldern. 45 Prozent haben sich dabei auf eine Fachrichtung spezialisiert. 47 Prozent bieten maßgeschneiderte Programme nach Wunsch der Betriebe an. Buchhaltung, Finanzen und Sekretariat führen dabei die Topliste der am meisten nachgefragten Ausbildungsrichtungen an. Ganz vorne liegt auch die Nachfrage nach Sprachkursen.
De Maart
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