Montag10. November 2025

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Der Gipfel-Verlauf

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Die Euroländer haben am Donnerstagmorgen nach langen Verhandlungen in Brüssel einen Schuldenschnitt für Griechenland beschlossen.

03:45 Uhr: Die Rettung Griechenlands vor der Pleite rückt näher. Die Euroländer einigten sich am frühen Donnerstagmorgen bei ihrem Gipfel in Brüssel auf einen teilweisen Schuldenerlass für das krisengeschüttelte Land. Das berichteten Diplomaten am Rande der Konferenz.

02:50 Uhr:Die Eurozone hat den Banken am Donnerstagmorgen ein neues Angebot für einen griechischen Schuldenschnitt vorgelegt, wie aus Diplomatenkreisen verlautete. Sollten die Banken darauf eingehen, würde der Schuldenstand Athens bis 2020 auf 120 Prozent gesenkt werden. Der Schuldenanalyse der Troika zufolge wäre dafür ein Forderungsverzicht von etwas mehr als 50 Prozent notwendig. Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Staatschef Nicolas Sarkozy und die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, hatten ein direktes Gespräch mit den Vertretern des Privatsektors geführt. Anschließend kam der Euro-Gipfel wieder zusammen, um auf die Antwort des Privatsektors zu warten. Der Internationale Bankenverband (IIF) wollte das neue Angebot gegenüber der dapd zunächst nicht kommentieren.

01.33 Uhr: Dramatische Stunden in Brüssel: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker haben beim Euro-Krisengipfel mit den Banken über einen Griechenland-Kompromiss verhandelt. Die drei Staatenlenker debattierten dann im Kreis der übrigen Staats- und Regierungschefs über einen Schuldenschnitt für das krisengeschüttelte Land, berichteten Diplomaten am frühen Donnerstagmorgen. Privatgläubiger wie Banken und Versicherungen wehren sich bisher, einen Abschlag von 50 Prozent auf Griechenland-Anleihen hinzunehmen.

01.03 Uhr: Die Euroländer haben in der Nacht zum Donnerstag weiter mit den Banken über einen Schuldenschnitt Griechenlands verhandelt. Diplomaten reagierten beim Euro-Krisengipfel in Brüssel auf Äußerungen aus der Bankenbranche, wonach keine Vereinbarung mit den Staaten gefunden wurde.
Die Euro-Staaten streben nach Angaben aus den Delegationen an, dass private Gläubiger einen Abschlag von rund 50 Prozent auf griechische Schuldtitel hinnehmen. Im Gespräch ist angeblich auch eine Umtauschaktion in langfristige Anleihen.

00:32 Uhr: Die Feuerkraft des Rettungsschirms EFSF soll mit einem Finanzhebel auf mehr als eine Billion Euro vervierfacht werden. Das verlautete am Mittwoch aus hohen Diplomatenkreisen. Demnach sollen die zur Verfügung stehenden Mittel des Fonds, 270 Milliarden Euro, zur 25-prozentigen Absicherung neuer Staatsanleihen eingesetzt werden. So könnten Anleihen im Volumen von 1,08 Billion Euro „teilkaskoversichert“ werden.

00:30 Uhr: Frankreich und mehrere kleinere Euro-Staaten stemmen sich laut Diplomatenkreisen gegen einen erzwungenen Schuldenschnitt für Griechenland. Wie am Rande des Euro-Gipfels in Brüssel aus hohen EU-Kreisen verlautete, stehen die Verhandlungen über die Rettung Athens deswegen noch nicht vor dem Durchbruch. Neben Paris würden unter anderem Estland und die Slowakei den harten Schnitt gegen den Willen der Banken ablehnen. Deutschland pocht auf einen „Haircut“ von rund 50 Prozent. Aber auch der Internationale Bankenverband (IIF) erklärte in der Nacht, es gebe noch keine Einigung auf einen Schuldenschnitt. Man bleibe offen für eine „freiwillige“ Lösung.

Donnerstag:

23.59 Uhr: Der weltweite Bankenverband International Institute of Finance (IIF) hat erklärt, es gebe bislang keine Verabredung zu Griechenland oder einen Schuldenschnitt. Das teilte er am späten Mittwochabend während des Euro-Gipfels in Brüssel mit. Geschäftsführer Charles Dallara erklärte: „Es gibt keine Einigung über irgendeinen griechischen Deal oder einen spezifischen Schuldenschnitt“. Der Verband bleibe aber „offen für einen Dialog auf der Suche nach einer freiwilligen Vereinbarung“. Es gebe weiter Diskussionen von privaten Investoren mit dem öffentlichen Sektor in Brüssel.

23.40 Uhr: Die Europäische Bankenaufsicht beziffert den Kapitalbedarf der Institute auf 106 Milliarden Euro. Das geht aus einer Veröffentlichung auf ihrer Webseite vom Mittwochabend während des Euro-Gipfels in Brüssel hervor. Demnach brauchen die griechischen Banken 30 Milliarden Euro, die spanischen Banken 26,161 Milliarden und die italienischen Banken 14,771 Milliarden Euro. Französische Institute sind mit 8,844 Milliarden veranschlagt, deutsche mit 5,184 Milliarden Euro.

22.58 Uhr:Die Euroländer haben während des Krisengipfels in Brüssel mit Spitzenvertretern der Bankenbranche über einen Schuldenschnitt für Griechenland verhandelt. Wie Diplomaten am Mittwochabend am Rande des Treffens berichteten, streben die Staaten einen Abschlag von 50 Prozent des Wertes von griechischen Staatsanleihen an, die von Privatgläubigern gehalten werden. Für die Euroländer verhandele der Italiener Vittorio Grilli, der den Wirtschafts- und Finanzausschuss führt. Dieses Gremium bereitet die Sitzung der Euro-Finanzminister vor. Diplomaten sprachen von schwierigen Verhandlungen, da die Banken nicht freiwillig auf 50 Prozent verzichten wollen.

22.45 Uhr: Die Euro-Staaten wollen die Banken zu einem Forderungsverzicht von mehr als 50 Prozent griechischer Staatsanleihen drängen. Die Privatgläubiger sollten auf rund 100 der 210 Milliarden Euro an Staatsanleihen verzichten, die sie halten, sagte ein mit den Beratungen der Euro-Chefs Vertrauter am Mittwoch in Brüssel.

22.11 Uhr: Erste Ergebnisse beim EU-Gipfel zur Schuldenkrise haben der Wall Street Auftrieb gegeben. Der Dow-Jones-Index der Standwerte schloss bei 11.869 Punkten, was einem Plus von 1,4 Prozent entspricht. Der breiter gefasste Standard & Poor’s 500 stieg um 1,05 Prozent auf 1242 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 0,5 Prozent auf 2650 Stellen zu.

21.56 Uhr: Der erste Schritt zum Schuldenschnitt ist gemacht: Die EU-Staats- und Regierungschefs einigten sich am Mittwoch in Brüssel auf die Rekapitalisierung aller systemrelevanten Banken. Ob in der Nacht zum Donnerstag auch noch der wichtigste Schritt gelingen würde, nämlich ein Haircut von 50 Prozent für die griechische Schuldenlast, steht noch in den Sternen. Auch über die dritte Baustelle, den Hebel für den EFSF, wurde in der Nacht noch weiter verhandelt.

21.42 Uhr: Die Euro-Regierungen sind offenbar entschlossen, dem Euro-Rettungsschirms EFSF die Möglichkeit zu geben, rund eine Billion Euro für angeschlagenen Euro-Staaten zu mobilisieren. Das eingesetzte Volumen des Rettungsschirms solle um ein „Vielfaches“ gehebelt werden. In Eurokreisen hieß es, dabei gehe es um den Faktor vier. Da von den 440 Milliarden Euro Kreditsumme nach Abzug der bestehenden Hilfs-Pakete für Irland und Portugal sowie dem absehbaren Bedarf Griechenlands maximal noch 275 Milliarden Euro zum Hebeln frei sind, käme man damit auf ein Volumen von rund einer Billion Euro. Mehrere EU-Regierungen hatten zuvor gefordert, dass der EFSF eine wirkungsvolle „Bazooka“ sein müsse, um Spekulationen gegen verschuldete Euro-Staaten abwehren zu können.

21.25 Uhr: Europas Großbanken sollen nach dem Willen der EU auf Dividenden und Boni verzichten, um sich für eine mögliche Staatspleite Griechenlands wetterfest zu machen.

21.05 Uhr: „Wir sind einer gewissen politischen Einigung offensichtlich sehr nahe gekommen“, sagte Tusk nach gemeinsamen Beratungen der 27 EU-Regierungschefs. „Wichtig ist, dass es die politische Einigung gibt, auch wenn noch einige technische Fragen zu klären sein werden.“

20.59 Uhr: Neuigkeiten aus dem fernen Athen: Die von der Europäischen Kommission entsandte „Taskforce Griechenland“ hat das hochverschuldete Land für seinen Willen zu drastischen Einsparungen und Reformen gelobt. Die Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou zeige „große Bereitschaft, Ergebnisse zu liefern“, sagte Taskforce-Chef Horst
Reichenbach am Mittwoch in Athen.

20.49 Uhr: Das Treffen der Eurogruppe beginnt. Mehr als 90 Minuten später, als geplant.

20.48 Uhr: Die italienische Regierung hat der Europäischen Union Reformen zur Ankurbelung der Konjunktur und Sparmaßnahmen versprochen. In einem Brief an die Teilnehmer des EU-Gipfels in Brüssel hieß es, bis zum 15. November solle ein entsprechender Plan vorgelegt werden soll. Vorgesehen sind demnach Arbeitsmarkt- und Rentenreformen sowie Privatisierungen. Mit weniger Bürokratie und einer modernen Verwaltung sollten die Bedingungen für Unternehmen verbessert werden.

20.37 Uhr: Zwischen dem EU-Gipfel der 27 Staaten und dem 17er-Gipfel der Eurozone hat am Mittwochabend die „Frankfurter Runde“ in Brüssel getagt. Aus Diplomatenkreisen verlautete, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, IWF-Chefin Christine Lagarde, EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso getroffen. Die Runde heißt so, weil sie sich bei der offiziellen Verabschiedung Trichets kürzlich in Frankfurt erstmals zusammenkam.

20.09 Uhr: EU-Gipfel einigt sich auf Bankenrekapitalisierung: Führende Banken in Europa müssen sich in der Schuldenkrise besser gegen Risiken wappnen und ihr Kapital aufstocken. Das sagte Polens Premier Donald Tusk, der amtierende EU-Ratspräsident, am Mittwoch nach der erste Runde der Krisengipfel in Brüssel. Dafür haben sie Zeit bis zum 30. Juni 2012. Sie müssen dann Kernkapital von neun Prozent vorhalten. Geschehen soll dies in drei Schritten: Erst über den Markt, dann über die Regierungen – und wenn diese dadurch überfordert wären – durch Kredite des Eurorettungsfonds EFSF.

19.45 Uhr: Frankreich will Regierungskreisen zufolge nach dem Euro-Gipfel zur Schuldenkrise Sparmaßnahmen verkünden. Es wird erwartet, dass Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Donnerstag in einem Fernsehinterview über die Notwendigkeit von Ausgabensenkungen des Staates sprechen wird.

19.41 Uhr: Die von der EU-Kommission entsandte „Taskforce Griechenland“ hat den Willen Athens zu drastischen Einsparungen und Reformen gelobt. Das hochverschuldete Land zeige „große Bereitschaft, Ergebnisse zu liefern“, heißt es am Mittwoch aus der griechischen Hauptstadt.

18.59 Uhr: Wall Street reagiert nervös auf den EU-Gipfel. Während Dow Jones und S&P am Mittag im Plus lagen, verbuchte der Nasdaq Verluste. „So lange wir nichts Solides aus Europa bekommen, geht das Tauziehen zwischen Europa, Bilanzen und Wirtschaftsdaten weiter“, sagt ein US-Analyst.

18.26 Uhr: EU-Krisengipfel mit den 27 Staats- und Regierungschefs ist gestartet. Später wollen die 17 „Chefs“ der Euroländer über Auswege aus der Schuldenkrise beraten.

18.21 Uhr: Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann hat sich für einen freiwilligen Schuldenschnitt bei Griechenland ausgesprochen. „40 bis 50 Prozent ist Teil der Verhandlungen, aber da muss man fair sein“, sagte er in Brüssel vor dem EU-Gipfel.

18.18 Uhr: Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt empfiehlt schwedisches Beispiel. Der Staat habe Anteile der Institute übernommen und sie wieder verkauft, als das Vertrauen zurückgekehrt sei. Das habe den Steuerzahler am Ende nichts gekostet. Das Problem sei nicht der Euro, sondern die Verschuldung individueller Länder, fügte er hinzu.

18.14 Uhr: Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat sich für Entscheidungen auf dem EU-Gipfel in Brüssel ausgesprochen. „Ich sage meinen Kollegen, wir haben diesen Job, um Entscheidungen zu treffen. Wir müssen darauf achten, dass Griechenlands Schulden tragfähig sind, dass wir diese Sache endlich hinter uns lassen und dass die Banken stark genug sind, um diese schwierige Phase zu überleben,“ erklärte er in Brüssel.

18.01 Uhr: Die Feuerkraft des Rettungsfonds EFSF muss nach den Worten des belgischen Ministerpräsidenten Yves Leterme auf „ein gutes Stück oberhalb einer Billion Euro“ erhöht werden.

17.59 Uhr: Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou hat die Staaten der Eurozone aufgefordert, endlich die Schuldenkrise zu beenden. Sein Volk tue alles, um die Wirtschaft wieder ans Laufen zu bekommen.

17.36 Uhr: Privatgläubiger sträuben sich dagegen laut Diplomaten, einen Schuldenschnitt von 50 bis 60 Prozent hinzunehmen. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker sprach eineinhalb Stunden mit EU-Ratspräsident Hermann Van Rompuy und dem Chef des Wirtschafts- und Finanzausschusses, Vittorio Grilli.

17.28 Uhr: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF, Christine Lagarde, sagte bei ihrem Eintreffen, vor den Teilnehmern stehe „viel Arbeit“. Alle hätten aber „viel guten Willen“.

17.25 Uhr: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den EU-Gipfel in Brüssel
als bedeutsam eingestuft. „Alle reisen hier mit dem Ziel an, auf jeden Fall ein ganzes Stück weiterzukommen,“ sagt Merkel.

17.23 Uhr: Lösung der Euro-Krise im britischen Interesse. „Sein Land wolle vor allem, dass die Banken in Europa gestärkt werden. Daher sei es erforderlich, die größtmögliche Unterstützung für ein umfassendes Paket zu erreichen“, sagt der britische Premierminister David Cameron in Brüssel.

17.10 Uhr: Europas Banken müssen bis Juni nächsten Jahres ihr Eigenkapital aufstocken, um für Ausfälle nach einem Schuldenschnitt Griechenlands gewappnet zu sein. Die Frist 30. Juni 2012 wird in der vorbereiteten Abschlusserklärung des EU-Gipfels am Mittwoch in Brüssel genannt

16.34 Uhr: Die Verhandlungen zwischen Banken und Euro-Ländern über einen höheren Gläubigeranteil an einem zweiten Griechenland-Paket verlaufen weiter stockend. Die Gespräche seien unterbrochen worden, verlautete aus Verhandlungskreisen in Brüssel.

16.19 Uhr: Die portugiesische Regierung hat kurz vor dem EU-Gipfel in Brüssel eine Umschuldung ausgeschlossen. Eine solche Maßnahme, wie sie zur Zeit für Griechenland im Gespräch ist, könne „auf keinen Fall als eine machbare Alternative betrachtet werden“, sagte Finanzminister Vítor Gaspar am Mittwoch in Lissabon.

15.58 Uhr: Italien: In letzter Minute Einigung im Streit um höheres Renteneintrittsalter. Damit hat Ministerpräsident Silvio Berlusconi eine Regierungskrise vorerst abgewendet. Der Sprecher Berlusconis wies Rücktrittspläne unterdessen zurück.

15.53 Uhr: Der scheidende italienische Notenbankchef und künftige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi, hat Italien zum schnellen Handeln in der Schuldenkrise ermahnt. „Ich beende mein Mandat in einer Situation, die dramatisch und konfus ist auf nationaler, internationaler, politischer und wirtschaftlicher Ebene“

15.16 Uhr: Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker macht Druck auf Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi. „Italien muss auf dem Gipfel erhebliche Konsolidierungsbemühungen präsentieren“, so Juncker vor dem Treffen in Brüssel.

15.15 Uhr: 503 bundesdeutsche Abgeordnete stimmen für den Euro-Rettungsschirm.