Montag10. November 2025

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Das lange Warten auf den Wechsel

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LUXEMBURG – In Luxemburg gibt es seit einigen Wochen Lieferengpässe bei Winterreifen. Ungewöhnliche Größen und Reifen für Kleintransporter sind nur noch schwer zu bekommen.

Der nächste Winter kommt bestimmt: Seit ein paar Wochen klagen aber zahlreiche Reifenhändler in Luxemburg über Lieferprobleme bei den Winterreifen. Alle Marken seien davon betroffen, heißt es. Reifen in verschiedenen Größen seien nur noch schwer zu bekommen. „Kunden müssten sich auf wochenlange Wartezeiten einstellen,“ erklärt Eric Lanners von Inter Central Pneu in Mersch/Wiltz gegenüber Tageblatt.lu. Es sind Reifen mit den Maßen 205/55/16, 195/65/15 und 185/60/15, die am meisten verkauft werden, heißt es. Lieferprobleme gebe es unter anderem bei 18- und 19-Zoll-Reifen, erörterte Eric Lanners weiter.

Verkaufszahlen
Bei Inter Central Pneu verkauft man ungefähr 50.000 Reifen pro Winter, beim Pneuenhändler sind es immerhin etwa 15.000. Das Autocenter Goedert hat noch keine genaue Zahlen bekannt gegeben.
(Tageblatt.lu)

Der Grund für die Lieferengpässe sei die Auslastung der Produktion. Zuerst würden die großen Länder, wie Deutschland und Frankreich beliefert. Dann erst würden die kleineren Lände, wie Luxemburg bedient. „Und da bleibe oft nicht mehr viel übrig,“ so Lanners. Beim Reifenhändler „Pneuenhändler/Lux-Pneus“ wird erklärt, dass nur 70 Prozent der Waren geliefert wurden. Beim Autocenter Goedert sagte Toni Gomes, dass vor allem bei den Maßen 215/60/16, 225/55/17 und 185/60/15 mit Wartezeiten zu rechnen sei.

Umstrittene chinesische Produkte

Immer mehr Kunden reagieren auf die regelmäßigen Lieferengpässe indem sie schon ein Jahr früher ihre neuen Winterreifen kaufen oder bestellen. Andere wiederum kaufen Reifen von weniger bekannten Herstellern. Seit ein paar Jahren wird der Markt auch von chinesischen Produkten überschwemmt, die aber leider in Punkto Qualität nicht mit den herkömmlichen Reifenherstellern mithalten können. Dasselbe gilt für Reifen, die über das Internet erworben würden, monieren die Händler.

Es sei immer besser im Winter auf schmalere Reifen umzusteigen, sagen die Händler, warnen aber auch, dass in jedem Fall das Konformitätszertifikat des Wagens ausschlaggebend sei. Was die Felgen betrifft, so sind die Alu-Felgen auf dem Vormarsch. Sie machen inzwischen zwischen 20 und 40 Prozent der Verkäufe aus. Der Grund dafür sei, dass sie im Vergleich zu den Stahl-Felgen nur unerheblich teurer seien, erklärt Marco Kugener (Pneuenhändler). Winterreifen inklusive Alu-Felgen für einen Wagen der Kompakt-Klasse kosten zwischen 700 und 900 Euro.

Reifenmangel für Kleintransporter

Probleme bereitet den Händlern derzeit der Mangel an Reifen für Kleintransporter und Geländewagen. Bei „Inter Central Pneu“ spricht man in diesem Zusammenhang sogar von einer beunruhigenden Erhöhung der Käufe von „Billigware“ aus China.

Ab Winter 2012 sind Winterreifen Pflicht für alle Fahrzeuge. Die Reifenverkäufer haben jedoch keine massive Erhöhung ihrer Kundenzahl festgestellt. Die Luxemburger seien im Allgemeinen sehr vernünftig, was das Auflegen von Winterreifen anbelangt, unterstreichen die Verkäufer. Nur wenige würden sich trauen, während der kalten Jahreszeit mit Sommer- oder Allwetter-Reifen unterwegs zu sein.