Cain gibt auf

Er lege seinen Wahlkampf auf Eis, erklärte Cain am Samstag vor Anhängern in Atlanta. Mit dem Schritt wolle er weitere schmerzliche Belastungen für sich und seine Familie vermeiden. Die gegen ihn geäußerten Anschuldigungen wies er erneut zurück. Da nur noch ein Monat bis zu einer entscheidenden Vorwahl in Iowa bleibt, bedeutet Cains Entscheidung den Ausstieg aus dem Rennen.

Bis vor wenigen Wochen zählte der frühere Leiter einer Fast-Food-Kette noch zu den aussichtsreichsten Kandidaten für die Nominierung als Herausforderer von Präsident Barack Obama bei den Präsidentschaftswahlen 2012. Überschattet wurde die Kandidatur dann von Vorwürfen der sexuellen Belästigung. Anfang der Woche sorgten schließlich Berichte einer 46-Jährigen über eine langjährige außereheliche Affäre mit dem Politiker für Schlagzeilen.

Einfluss ausüben

Nach seiner Rückzugsankündigung betonte Cain, er werde dennoch weiter versuchen, Einfluss auf Washington auszuüben. Jetzt gelte „Plan B“. Durch Arbeit an der Basis werde er die Regierung wieder zum Volk zurückbringen.

Im Wettstreit um die Kandidatur der Republikaner profitiert Umfragen zufolge Newt Gingrich, der frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, am meisten von den Skandalen um Cain. Er könnte nun zum größten Herausforderer des favorisierten Exgouverneurs von Massachusetts, Mitt Romney, aufsteigen.

Die Vorwürfe

Cain kündigte das Ende seiner Kandidatur auf einer Veranstaltung an, die eigentlich als Einweihung seiner neuen Wahlkampfzentrale geplant gewesen war. Seine Frau Gloria stand während seiner Rede neben ihm.

Er und seine Familie wüssten, dass die Vorwürfe und die unbestätigten Berichte falsch seien. „Ich bin mit meinem Gott im Reinen. Ich bin mit meiner Frau im Reinen. Und sie ist mit mir im Reinen“, sagte Cain.