Das Veto Griechenlands habe ein Abkommen von 1995 verletzt, erklärten die Richter am Montag. Darin hatte Athen zugestimmt, die Aufnahme Mazedoniens in internationale Organisationen nicht zu blockieren, wenn Mazedonien den Namen „Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien“ benutzt, während in dem Fall weiter verhandelt wird.
Der langjährige Disput um den Namen von Mazedonien wurde durch das Urteil allerdings nicht beigelegt. Die Kritik Athens an der Verwendung des Namens wurde laut, nachdem Mazedonien 1991 seine Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärt hatte. Das Land umfasst große Teile der Region, die zu Lebzeiten Alexander des Großen im 4. Jahrhundert vor Christus als Mazedonien bekannt war. Griechenland vertritt die Ansicht, die Verwendung des Namens sei aufgrund der ethnischen und kulturellen Veränderungen in der Region heute unsinnig. In Griechenland gibt es heute auch eine Provinz gleichen Namens.
Griechen müssen Entscheidung respektieren
Mazedonien stellte 2008 einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft, den Griechenland blockierte. Das Land wirft Athen auch vor, sich seinen Bemühungen um eine Aufnahme in die EU zu widersetzen.
Das griechische Außenministerium erklärte, das Urteil des Internationalen Gerichtshofs werde an seiner Haltung in der Angelegenheit nichts ändern. Mazedonien müsse „im guten Glauben“ an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Der mazedonische Präsident Gjorge Ivanov forderte Griechenland auf, die Entscheidung des Gerichtshofs zu respektieren. Er kündigte an, die Verhandlungen fortzusetzen.
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