Eine unabhängige Kommission unter Leitung des früheren Bildungsministers Wim Deetman warf der Kirche am Freitag Vertuschung und eine Kultur des Schweigens vor. Den Ermittlungen zufolge wurden zwischen 1945 und 1981 schätzungsweise zwischen 10.000 und 20.000 Minderjährige Opfer von Missbrauch. Die Bandbreite der Vorwürfe reiche von leichteren Fällen bis hin zu Vergewaltigung.
Die Untersuchung wurde von zwei katholischen Gremien in Auftrag gegeben, nachdem im vergangenen Jahr immer mehr Missbrauchsfälle in Ländern wie Luxemburg, Deutschland, Irland, den USA oder Kanada bekanntwurden. Vertreter der Kirche erklärten, die Ergebnisse erfüllten sie mit Scham und Schmerz. Sie baten die Opfer um Entschuldigung.
Empörung
Wegen Änderungen im Bildungssystem gab es ab 1981 in den Niederlanden nur noch wenige katholische Einrichtungen für Minderjährige. Doch auch in den Jahren danach gab es der Untersuchung zufolge Missbrauchsfälle.
Im vergangenen Jahr wurden auch in Luxemburg Fälle bekannt, bei denen sich katholische Geistliche an Kindern und Jugendlichen vergingen. Für Empörung sorgte dabei auch, dass die Kirche die Täter vielerorts nicht anzeigte, sondern nur versetzte.
De Maart

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