Montag10. November 2025

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Dieser Soldat lief in Afghanistan Amok

Dieser Soldat lief in Afghanistan Amok
(AP)

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Fünf Tage nach seinem Amoklauf in Afghanistan ist der Name des mutmaßliches Täters offiziell bekannt gegeben worden. Es handelt sich um den 38-jährigen Feldwebel Robert Bales.

Zudem wurden auch weitere Details über den Schützen bekannt, der am Sonntag 16 Menschen getötet hatte. Nach Angaben eines Gewährsmanns aus den Pentagon hatte er wenige Stunden vor der Tat Alkohol getrunken und damit Anordnungen des US-Militärs verletzt.

Bales ist inzwischen aus Kuwait kommend in Fort Leavenworth in den USA eingetroffen, meldete die „New York Times“ am Freitagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Militärangaben. Dort sei er in einer Einzelzelle in einem mittleren Sicherheitsbereich untergebracht worden. Der zweifache Familienvater soll am Sonntag vor einer Woche im Pandschawi-Distrikt der südafghanischen Provinz Kandahar 16 Zivilisten getötet haben, darunter neun Kinder. In seiner Heimat soll ihm der Prozess gemacht werden.

Stress, Alkohol, Eheprobleme

Die Bluttat hatte zu heftigen Reaktionen geführt. Das Parlament in Kabul hatte ein öffentliches Verfahren gegen den US-Soldaten in Afghanistan verlangt. Bales war zunächst nach Kuwait ausgeflogen und dort auf einer US-Militärbasis untergebracht worden. Wie US-Medien berichteten, wollten die dortigen Behörden ihn jedoch auch nicht länger im Land behalten.

Laut „New York Times“ könnten Stress, Eheprobleme und Alkohol den Amoklauf ausgelöst haben. Der Unteroffizier habe in der Nacht vor dem Massaker getrunken. Zwischen dem Soldaten und seiner Frau habe es Spannungen gegeben. Zudem habe er unter Stress wegen seines inzwischen vierten Kriegseinsatzes gelitten.

„Bericht ist Unsinn“

„Am Ende wird es eine Kombination aus Stress, Alkohol und häuslichen Problemen sein – er ist einfach ausgerastet“, sagte ein Regierungsbeamter dem Blatt. Der Anwalt des Unteroffiziers, John Henry Browne, bezeichnete die Berichte über Eheprobleme seines Mandaten dagegen als „Unsinn“. Da dies bereits nicht stimme, hege er auch Zweifel, dass bei dem Amoklauf Alkohol und Stress im Spiel gewesen seien, sagte Browne der Zeitung. Allerdings sei auch klar, dass praktisch jeder auf einer abgelegenen Basis in Afghanistan unter Stress stehe.