Donnerstag23. Oktober 2025

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Luxemburg nicht beim „Bocuse d’Or 2013“ dabei

Luxemburg nicht beim „Bocuse d’Or 2013“ dabei
(Herbert Becker)

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Luxemburg ist im Januar 2013 beim prestigeträchtigsten Kochwettbewerb der Welt, dem „Bocuse d’Or“ in Lyon, nicht vertreten: Der Luxemburger Vertreter, Jan Schneidewind, schied aus.

Spannung herrschte am Mittwoch in der Arena in den Messehallen in Belgiens Hauptstadt Brüssel. Im Schatten des Atomiums kochten 20 Spitzenköche zwei Tage lang was das Zeug hielt und alle erhofften sich natürlich die Finalteilnahme in Lyon. Doch Jan Schneidewind vom Restaurant „Windsor“ in Bartringen, der beim europäischen Vorentscheid in Brüssel die luxemburgischen Farben vertrat, hat leider keines der zwölf begehrten Tickets nach Lyon lösen können.

Der von Koch-Legende Paul Bocuse 1987 ins Leben gerufene Wettbewerb genießt Weltruf und öffnete jedem der bisherigen Gewinner Tür und Tor zur Spitzengastronomie. 1989 gelang Luxemburgs Vorzeigeköchin Lea Linster als bisher einzige Frau und als einziger Luxemburger Vertreter die begehrte goldene Statuette, den Oscar unter den Herdkünstlern, zu gewinnen.

Starke Konkurrenz

Am Dienstag um 10.00 Uhr standen zehn Köche in ihren identischen Kochboxen und es hieß „An die Töpfe, fertig, los!“. Am Herd standen u.a. die Kandidaten aus Frankreich, Belgien, Schweden Spanien und Island. Bewertet wurden die Kreationen jeweils von einer neunköpfigen internationalen Jury namhafter Chefs.

Für die erkrankte Lea Linster saß Vatel-Club-Präsident Armand Steinmetz aus Bech in der Jury, die die Fleischplatten unter die Lupe nahm. Jan Schneidewind und sein Commis Thomas Perrin funktionierten wie ein Uhrwerk, die unzähligen Trainingseinheiten machten sich hier zweifelsfrei bemerkbar, in ihrer Kochbox kam nicht der Hauch von Hektik auf. Dass der Zeitplan eingehalten wurde, dafür sorgte mit Um- und Übersicht und nahezu stoischer Ruhe Coach Didier Haccoun, der in einer Kladde alle Handgriffe penibelst aufgezeichnet hatte.

Fleißige Hände

Ohrenbetäubender Lärm durch Pauken und Trompeten der Luxemburger Supporter füllte die Arena um 15.50 Uhr, als Jan seine Fischplatte mit der „Sole Henri“ zur Präsentation und Degustation schickte. Während die Juroren Jans Kreationen probierten und bewerteten, gaben Jan und Thomas noch einmal Gas, blieben jetzt noch 35 Minuten zum Präparieren der Fleischplatte.

Von jetzt an hieß es: Abwarten, 24 endlos lange Stunden, denn am Mittwoch gingen nochmals 10 Kandidaten an die Töpfe, darunter die mitfavorisierten Skandinavier aus Norwegen und Dänemark, der deutsche Kandidat Oliver Röder sowie als große Unbekannte die Polen, Russen und Bulgaren.

Das Verdikt

Um 17.50 Uhr fiel das Verdikt: Jan Schneidewind und sein Commis hatten es trotz aller Akribie und Trainingsfleiß leider nicht unter die besten Zwölf geschafft. Einmal mehr hatten die Nordlichter die Nase vorn: es siegte Norwegen vor Schweden und Dänemark. Die beste Fischplatte präsentierten die Isländer und die beste Fleischplatte, man staune, kam aus Großbritannien.