Dienstag11. November 2025

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Für Schutzzonen, gegen Überfischung

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LUXEMBURG - Greenpeace versucht seit Jahren, Schutzzonen in den Weltmeeren zu propagieren, und hat entsprechende Pläne zum Schutz von 40 Prozent der Ozeane ausgearbeitet.

Am Montag, also vor dem internationalen Tag am Dienstag der Biodiversität und vor den Umweltkonferenzen von Rio+20 und Brüssel, stellte die Umweltorganisation ihren dringenden Rettungsplan sowie eine Studie zum Fischverkauf in Luxemburg vor. Anschließend versuchten die Aktivisten ihre Positionen den Parlamentariern und dem Delegierten Minister für Nachhaltigkeit, Marco Schank, vor der entsprechenden parlamentarischen Kommissionssitzung zu vermitteln.

Vor allem der politische Schutz der Meere und eine nachhaltige Fischereiwirtschaft liegen Greenpeace am Herzen. So verlangt die Organisation neben den Marinereserven (40 Prozent der Meere) eine Fischereiwirtschaft, die Größe und saisonale Entwicklung der Fische berücksichtigt, die auf Schleppnetze verzichtet (die mittlerweile die Größe von zwei Fußballfeldern haben und alles am Boden zerstören) und die weniger Beifänge ermöglicht.

Daneben fordert Greenpeace die Förderung eines nachhaltigen Fischfangs in kleinerer Größenordnung. Für diese Ziele solle sich die Luxemburger Regierung stark machen, auch wenn Luxemburg nicht über eine Hochseefischerflotte verfüge, hieß es gestern. Greenpeace Luxemburg hat daneben eine Marktstudie in Fischläden und den Frischemärkten der großen Einkaufszentren durchgeführt.

Obwohl die Verkäufer sich der Problematik bewusst seien, gebe es große Defizite in Sachen Information. Besonders bei tiefgefrorenem Fisch sei die Herkunft oder die Fangmethode oft nur schwer oder gar nicht herauszufinden.

Verkäufer kennen Problematik

Überhaupt ist frisch gefangener und nicht tiefgekühlter Fisch im Luxemburger Angebot weniger oft vom Aussterben bedroht. Die wichtigsten Verkäufer im Land würden schon darauf achten, dass keine bedrohten Arten über die Theke gehen, so das Greenpeace-Lob. Dennoch wurden in den einheimischen Läden bei 549 Proben nur 32 Prozent Fische gefunden, deren Verzehr aus Naturschutzperspektive unbedenklich ist. Bei 25 Prozent des Angebots handelt es sich um Meeresbewohner, die „mehr oder weniger“ in Gefahr sind, bei 34 Prozent um die zwölf Arten, die in Gefahr sind, und bei neun Prozent um aussterbende Arten.

Wilder Lachs

Besonders den bedrohten wilden Lachs fanden die Prüfer der Umweltorganisation recht oft in den Läden.

Nur etwa ein Fünftel der Fische in Luxemburger Geschäften entstammen der Fischzucht, 56 Prozent werden in der freien Natur, sprich in den Meeren gefangen und bei einem Viertel ist die Herkunft unbekannt. Weiter war zu erfahren, dass fast die Hälfte des Angebotes von einheimischen Fischhändlern aus dem nordöstlichen Atlantik stammt.

Trotz des guten Willens, so schlussfolgerte Greenpeace gestern, sei noch viel auf dem einheimischen Fischmarkt nachzuholen; immerhin seien zwei Drittel der hierzulande verkauften Fische in Gefahr.