Montag17. November 2025

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12 Tote bei „Batman“- Premiere

12 Tote bei „Batman“- Premiere
(AP)

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Es sollte eine fröhliche Kino-Preview werden, doch die "Batman"-Premiere endet blutig: In einem Kinokomplex bei Denver fallen plötzlich Schüsse. 12 Menschen sterben, Dutzende werden verletzt.

Bei einer Premiere des neuen „Batman“-Films hat ein junger Mann in einem Kino im US-Staat Colorado wild um sich geschossen und mindestens 12 Menschen getötet. 50 Menschen wurden verletzt, wie der lokale Polizeichef Dan Oates am Freitag erklärte. Der mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden. Der Vorfall ereignete sich bei einer Mitternachts-Preview des Films „The Dark Knight Rises“ in einem Kino in der Stadt Aurora bei Denver.

Logo" class="infobox_img" />James Holmes, der Massenmörder von Aurora. (Foto: Reuters).

Wovon „The Dark Knight Rises“ handelt:

Im neuen Batman-Film „The Dark Knight Rises“ ist der Bösewicht ein anarchischer Maskenmann. In dem 160 Minuten langen Film, der an diesem Freitag in Amerika anlief, trifft der dunkle Fledermaus-Mann Batman (zum dritten Mal gespielt von Christian Bale) auf einen maskierten Gegenspieler namens Bane (Tom Hardy).

Bane kontrolliert die Unterwelt von Gotham City. Seine Emotionen versteckt der Bösewicht hinter einer maulkorbartigen Maske. Mit einem Fusionsreaktor als Bombe droht er, Gotham in Schutt und Asche zu legen. „The Dark Knight Rises“ ist der dritte Batman-Film des Regisseurs Christopher Nolan und insgesamt seit 1989 der siebte in der Reihe der Batman-Verfilmungen.

Quelle: dpa

Amokläufe in den USA

Hass, Rache und die Suche nach Anerkennung sind meist die Motive, wenn Amokläufer wahllos um sich schießen. Besonders viele Fälle gibt es in den USA. Beispiele aus den vergangenen Jahren:

– April 2012: Bei einem Amoklauf an einem Privatcollege im nordkalifornischen Oakland kommen sieben Menschen ums Leben. Ein 43 Jahre alter ehemaliger Schüler stellt sich der Polizei. Er sei auf eine Angestellte und frühere Mitschüler wütend gewesen, erklärt er.

– Oktober 2011: Südlich von Los Angeles werden in einem Friseursalon acht Menschen erschossen. Der Todesschütze war mit seiner Ex-Frau in einen erbitterten Sorgerechtsstreit verwickelt. Auch sie stirbt.

– Juli 2011: Auf einer Rollerskate-Bahn in Texas sterben sechs Menschen. Vier weitere werden verletzt, als ein Mann vermutlich wegen eines Ehestreits das Feuer auf andere Gäste eröffnet. Der Schütze tötet sich selbst.

– August 2010: Der Fahrer eines Getränkehandels erschießt auf dem Gelände seiner Firma bei New York acht Menschen und sich selbst. Der Fahrer war zur Geschäftsleitung bestellt worden, weil er abgemahnt oder weil ihm die Kündigung nahegelegt werden sollte.

– April 2009: Ein schwer bewaffneter Geiselnehmer erschießt in einem Sozialzentrum für Einwanderer im Staat New York 13 Menschen und sich selbst. Der aus Vietnam stammende Mann hatte kurz zuvor seinen Job verloren, berichten Medien.

– März 2009: Ein Mann erschießt in einem Altenheim im Staat North Carolina acht Menschen zwischen 78 und 98 Jahren sowie eine Pflegekraft. Seine dort angestellte Ex-Frau berichtet, der Täter habe schon immer eine Neigung zu Gewalttaten gehabt.

– März 2009: Ein Amokläufer richtet in drei Ortschaften des Staates Alabama ein Blutbad an: Der 28-Jährige setzt das Haus seiner Mutter in Brand, erschießt seine Großeltern und weitere Verwandte. Auf offener Straße tötet er mehrere Unbeteiligte und am Ende sich selbst. Bilanz: elf Tote.

– Dezember 2008: Aus Frust über seine Scheidung erschießt ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann bei einer Weihnachtsfeier in Los Angeles neun Menschen und sich selbst. Auch die Ex-Frau und die Schwiegereltern sind unter den Opfern.

Polizeichef Oates sagte, zehn Opfer seien sofort im Kino gestorben, vier danach im Krankenhaus. Hinweise auf einen zweiten Schützen gebe es nicht. Frank Fania von der Polizei in Aurora sagte dem Sender CNN, das Motiv des Schützen sei noch unklar. Der Mann habe nach seiner Festnahme gewarnt, dass er Sprengsätze in seiner Wohnung deponiert habe.

Täter festgenommen

Nach Angaben des TV-Senders KUSA wurde das Mietshaus, in dem der Mann wohnt, evakuiert. Festgenommen wurde der mutmaßliche Täter laut Fania auf einem Parkplatz hinter dem Kino.

Laut CNN blieb unklar, ob alle Verletzten Schusswunden hatten. Nach den Schüssen sei Panik ausgebrochen, die Menschen seien in Richtung Ausgang gestürzt und dabei übereinander hinweggetrampelt.

Schüsse für Teil des Films gehalten

Der lokale Hörfunksender 850 KOA Radio berichtete, viele der Kinobesucher hätten die Schüsse zunächst für einen Teil des Films gehalten. Der mutmaßliche Täter habe eine Gasmaske getragen und eine Rauchbombe gezündet. Ein Augenzeuge sagte einem örtlichen Fernsehsender, der Mann habe plötzlich wahllos auf Menschen geschossen.

Augenzeugen berichteten im Fernsehen von schrecklichen Szenen. Menschen hätten blutüberströmt am Boden gelegen. Ein Polizist habe ein leblos wirkendes Mädchen in seinem Arm getragen, schilderte ein junger Mann dem Sender KUSA. Mindestens 250 Polizisten waren demnach am Tatort.

„Kein terroristischer Hintergrund“

Nach Angaben des Senders CNN gab es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Augenzeugen berichteten, der Angreifer habe während des Films vermutlich mit Gas gesprüht. „Er trug eine Gasmaske“, sagte ein namentlich nicht genannter junger Kinobesucher. Möglicherweise habe es sich um Tränengas gehandelt.

Der inzwischen festgenommene Täter hatte nach Angaben der Polizei 12 Menschen getötet. Es handele sich um einen 24-jährigen Mann. Die genauen Hintergründe des Verbrechens sind noch unklar.