Donnerstag13. November 2025

Demaart De Maart

Das alte Album heißt jetzt „Scrapbook“

Das alte Album heißt jetzt „Scrapbook“
(dpa-Archiv)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Ferienzeit hat in Luxemburg begonnen. Für viele heißt es jetzt ab in den Urlaub. Die Bilder davon in einem Fotoalbum zu archivieren, war gestern. Jetzt wird ein alter Trend entstaubt, um das Gefühl der schönsten Zeit des Jahres zu konservieren.

„Scrap“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Schnipsel, Stückchen. Ein sogenanntes „Scrapbook“ ist deshalb mehr als nur ein Bildersammelsurium. Der Unterschied zum „normalen“ Fotoalbum ist die Geschichte, die im „Schnipsel-Buch“ erzählt wird. In einer Klade oder einem Ringbuch werden neben Urlaubsfotos auch Fahrkarten, Eintrittstickets, Muscheln oder andere Erinnerungsstücke eingeklebt, um die Ferienstimmung auch zu Hause abrufen zu können.

Der Kreativität und der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt – es wird ausgeschnitten, geklebt, gemalt, gepuzzelt. Wer Angst vor der berühmten ersten Seite hat, soll zuerst mit einem Bleistift und Radiergummi starten. Danach mit Urlaubsbildern und –souvenirs experimentieren bis die Seite des „Scrapbooks“ den eigenen Wünschen entspricht. Wer möchte, kann ein tolles Bild auf Posterformat vergrößern und damit das Buch von außen binden. Das Ganze geht, dank der neuen Technologien, auch digital und nennt sich „Fotobuch“.

Im Internet gibt es ein breites Angebot an Software zur Erstellung von digitalen Fotobüchern. Dort kann man zwischen Vorlagen der Anbieter zu einem bestimmten Thema wählen oder einfach nach Lust und Laune sein persönliches „Schnipsel-Buch“ kreieren. Der Vorteil der digitalen Variante, die zu einem, gebunden und in Papierform, nach Hause kommt, ist die Ersparnis an Verzierungsmaterialien. Allerdings muss man sich auch für die Variante am PC genügend Zeit nehmen.

Teueres Hobby

Das digitale „Scrapbooking“ ist wie sein Gegenstück aus Papier nicht umsonst. Sowohl die Fotobücher aus dem Netz als auch das „Schnipsel-Buch“ aus Papier kann schnell in zweistelligen Euro-Bereich liegen. Bei beiden Varianten muss man die Kosten deshalb im Auge behalten, im Netz die Angebote genau prüfen. Kommerzieller Hintergedanke steckt auch bei den Ratgebern zum Thema „Scrapbooking“- unzählige Bücher und Accesoires locken Interessenten zum Kauf an. Das Angebot an Stempeln, Laminierfolie, Verzierkordeln, Klebebändern, Glanzpartikeln und Malfarben ist riesig. Zahlreiche Webshops warten mit allen möglichen Gegenständen, die das Bastelherz begehrt.

Die Idee hinter den „Schnipselbüchern“ ist nicht neu. Vor der Zeit der Hefte mit Zeitungsauschnitten, Fotos und anderen Krimskrams gab es und gibt es immer noch die Collagen, die mit allerlei Bildern und Gegenständen aus den Ferien gespickt waren. Damals genügte noch ein Stück farbiger Pappe oder ein einfaches Heft. Heute wird das Ganze eben dank Kladen aus handgeschöpftem Papier, teuren Malfarben, bunten Klebern, Klammern oder Sammelumschlägen etwas aufgemotzt. Aber die Idee dahinter ist, wie gesagt, nicht neu.

Das etwas andere Fotoalbum-Basteln ist aus den USA und Kanada nach Europa übergeschwappt. Berühmte „Scrapbooker“ waren Marc Twain, Königin Victoria, Goethe mit seinen Reisenotizbüchern gespickt mit Skizzen oder auch die berühmte Spionin Mata Hari.