Werden die Wartungsarbeiten der Cargolux ausgelagert? Die Frage sorgt seit Mittwoch für Aufregung nicht nur bei den Beschäftigten der Frachtgesellschaft. Ein Outsourcing bedeute Krieg, heißt es beim OGBL.
Generaldirektor Richard Forson hat am Donnerstag in einem Schreiben an die Belegschaft versucht, die Wogen zu glätten, spricht jedoch offen von Opfern, die man bringen müsse, um Interesse der Gesellschaft.
Das Geschäft habe sich grundlegend verändert in den letzten Jahren, so Forson. Man habe es mit aggressiven Mitwerbern zu tun, sagt Forson, der auf Drängen von Qatar Airways das Ruder bei Cargolux nach dem Rücktritt von Frank Reimen übernommen hat. Man müsse reagieren, um das langfristige Überleben der Gesellschaft abzusichern, sagt er. Jeder Unternehmensbereich werde überprüft, um feststellen zu können, wo gehandelt werden müsse. Das Ergebnis soll dem Verwaltungsrat im November vorgelegt werden.
Forson lehnt Spekulationen über mögliche Maßnahmen ab. Es würden jedoch harte Entscheidungen ergriffen werden und Opfer müssen erbracht werden, kündigt er den Cargolux-Mitarbeitern an.
CEO weiß nichts von einer Auslagerung nach Singapur
Laut LCGB-Sekretär Aloyse Kapweiler treffe die Entscheidung über eine Auslagerung der Wartungsarbeiten nach Singapur nicht zu, schloss aber einschneidende Maßnahmen in Zukunft nicht aus. In einem Brief an die Gewerkschaft habe Forson am Donnerstag gesagt, dass er nichts über ein bevorstehende Outsourcing wisse.
Kapweiler appellierte erneut an die Regierung, im Dossier Cargolux endlich Farbe zu bekennen. Sie müsse ihre Verantwortung übernehmen.
OGBL: Kein Dementi
Keinerlei Dementi hat hingegen der OGBL gehört. Die Gewerkschaft traf sich am Donnerstagnachmittag mit CEO Forson. Forson zufolge sei es unverständlich, dass ein großes Frachtunternehmen wie Cargolux überhaupt noch einen Wartungsdienst betreibe, so Hubert Hollerich (OGBL) nach der Unterredung. Andere Firmen hätten das längst ausgelagert. Wartungsarbeiten seien zu kostspielig. Der Wartungsbereich bei Cargolux sei für ihn keine Priorität, habe Forson betont. Zu Einschnitten könnte es jedoch auch in anderen Bereichen kommen, gab Forson zu verstehen. Die Rede ging dabei von den Cockpit-Besatzungen und dem IT-Bereich.
Überleben dürfte der Wartungsbereich auf Findel nur, wenn er kostengünstiger als andere Anbieter ist.
Am kommenden Donnerstag findet im Kulturzentrum in Sandweiler um 16.30 Uhr auf Einladung des OGBL eine Informationsversammlung für die Cargolux-Mitarbeiter statt.
De Maart

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