Pst, seine Majestät hört mit

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(AP)

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Ein Staatsoberhaupt läßt einen ausländischen Geheimdienst für sich im eigenen Land spionieren? Ein gefundenes Fressen nicht nur für die inländische Presse.

Der Großherzogliche Hof soll seit Jahren gute Beziehungen zum britischen Geheimdienst haben. So gut, das man sich anscheinend eine Abhöreinrichtung für den Palais besorgte. Das geht aus dem Vier-Augen-Gespräch zwischen dem damaligen Geheimdienstchef Marco Mille und Staatsminister Jean-Claude Juncker hervor. Mille hatte das Gespräch heimlich mit einer präparierten Armbanduhr 2008 aufgenommen. Die Details aus der Diskussion stehen in der aktuellen „d’Lëtzebuerger Land“.

„Die bekommen von den Engländern ohne weiteres, alles was sie brauchen, sagt Mille. Nach seiner Aussage kommt im Palais das Telekommunikationssystem Kryptovox zum Einsatz. Diese Technik kam 1993 auf den Markt. Damit kann man Audiogespräche via Telefon technisch zerhacken und mit einem komplizierten Verschlüsselungscode (Kryptologie) belegen.

Aus dem Gesprächsprotokoll geht hervor, dass Mille durch einen Informanten im Palais auf die mögliche Lauscheinrichtung hingewiesen wurde. Ein Staatsoberhaupt läßt einen ausländischen Geheimdienst für sich im eigenen Land spionieren? Ein gefundenes Fressen für die Presse im In- und Ausland. In der ständig aktualisierten Bildergallerie lassen wir den Spekulationen freien Lauf.