Wachsender Berg fauler Kredite

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Banken bekommen die Wirtschaftsflaute in Europa zu spüren: Viele Unternehmen und Verbraucher tun sich schwer mit der Rückzahlung von Krediten. Der Berg fauler Kredite wächst. Den Geldhahn ganz zudrehen werden die Institute nach Einschätzung von Ernst & Young aber nicht.

Die Banken im Euroraum kämpfen einer Hochrechnung zufolge mit einem wachsenden Berg fauler Kredite. Auf die Rekordsumme von 918 Milliarden Euro belaufen sich laut Ernst & Young (E&Y) aktuell Kredite, die Unternehmen und Privatleute wegen der Wirtschaftsflaute nicht mehr fristgerecht zurückzahlen können.

Besonders stark betroffen seien Spanien und Italien, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Dort seien 15,5 beziehungsweise 10,2 Prozent der Ausleihungen ausfallgefährdet. In der Eurozone insgesamt fielen 7,6 Prozent der Kreditsumme in diese Kategorie. Binnen Jahresfrist erhöhte sich die Summe der faulen Kredite bei Geldinstituten im Euroraum um 80 Milliarden Euro.

Steigende Gewinne

Trotz der schwierigen Lage im Kreditbereich traut Ernst & Young den Euro-Banken im laufenden Jahr steigende Gewinne zu: um drei Prozent von 632 Milliarden auf 651 Milliarden Euro. „Die Banken sind in den vergangenen Jahren zum Teil bereits stark geschrumpft, sowohl von der Bilanzsumme als auch von der Mitarbeiterzahl her“, erklärte E&Y-Partner Claus-Peter Wagner.

Die Vergabe neuer Kredite im Euroraum dürfte 2013 nach Einschätzung von Ernst & Young eher schleppend verlaufen. In Deutschland sei jedoch gegen den Trend mit mehr Krediten zu rechnen – sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher und Bauherren.

Die Studie schreibt Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der nationalen Aufsichtsbehörden für die Bankenbranche fort.