Die strengere Drogenpolitik in den Niederlanden sorgt jetzt für einen „Cannabis-Boom“ im Nachbarland Belgien. Drogenermittler finden immer mehr Hanfplantagen in den Grenzprovinzen Limburg und Antwerpen. Allein in Limburg fand die Polizei seit Anfang des Jahres 45 Plantagen, berichtet der Belgische Rundfunk. Aber auch die Wallonie wird bei Hanfzüchtern immer beliebter Nach Angaben der Polizei handelt es sich dabei aber lediglich um die Spitze des Eisberges. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie höchstens eine von zehn Plantagen finden.
In den rund 650 niederländischen Coffeeshops darf im Prinzip jeder Erwachsene über 18 Marihuana oder Haschisch legal kaufen. Der Besitz von fünf Gramm dieser sogenannten weichen Drogen ist nicht strafbar. Seit 2013 können Kommunen allerdings den Verkauf an Ausländer untersagen, um den Drogentourismus aus Luxemburg, Belgien oder Deutschland zu unterbinden. Bisher müssen Kunden allerdings erst in einigen südniederländischen Städten im Grenzgebiet nachweisen, dass sie in den Niederlanden wohnen.
Neue Wege
Während der Verkauf für den privaten Konsum erlaubt ist, bleibt der Anbau von mehr als fünf Cannabis-Pflanzen verboten. Dadurch entsteht die merkwürdige Situation, dass Coffeeshops zwar legal Haschisch verkaufen dürfen, die Ware aber illegal durch die Hintertür angeliefert wird. 35 Bürgermeister haben die Regierung aufgefordert, auch den Anbau von Cannabis für die Belieferung zu gestatten. Trotz eines landesweit geltenden Rauchverbots können Kunden in zahlreichen Coffeeshops noch Joints rauchen, allerdings ist der Verkauf von Alkohol verboten.
De Maart

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