Ein unheimlicher Mord beschäftigt die Polizei in Florenz. Ein Velofahrer fand beim Vorort Scandicci unter einer Überführung in der Nähe der Autobahn A1 die Leiche einer rumänischen Prostituierten. Die 26-Jährige war nackt und mit ausgestreckten Armen an eine Absperrstange angebunden.
Die Frau, die drogenabhängig und obdachlos war, trug lediglich Schuhe, ihre Kleider wurden einen Kilometer weiter entfernt entdeckt.
Die Todesumstände konnten noch nicht geklärt werden. Die Leiche wies keine Spuren von Gewaltanwendung auf. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau mehrere Stunden lang wegen innerer Blutungen gegen den Tod gekämpft hat. Sie habe vergebens versucht, sich zu befreien.
Die Leiche wurde unter einer Autobahn-Überführung entdeckt. Dass dort oft Prostituierte verkehren, hatte zuletzt wiederholt den Protest der Bewohner der Umgebung ausgelöst.
Verbindungen zu anderem Fall?
Die italienischen Ermittler überprüfen nun, ob es Verbindungen zum Fall einer 46-jährigen italienischen Prostituierten gibt, die im März 2013 in derselben Gegend gefesselt, aber noch lebend gefunden wurde, nachdem ein Kunde sie vergewaltigt und ihrer Tasche gestohlen hatte.
Die Sorge unter der Bevölkerung wächst, dass im Raum Florenz ein Serientäter am Werk ist, der Prostituierte überfällt und tötet. Nach italienischen Medienberichten ist ein Raubmotiv auszuschliessen, da bei der Leiche die Tasche und Geldbörse der Frau aufgefunden worden seien.
Erinnerungen an „Monster von Florenz“
Der Fall weckt Erinnerungen an das „Monster von Florenz“, das zwischen 1968 und 1985 in der Toskana acht junge Liebespärchen grausam umgebracht hat. Die Liebespärchen wurden immer mit derselben Pistole erschossen. Danach verstümmelte das „Monster von Florenz“ die Genitalien der Opfer.
1994 wurde der damals 69-jährige Bauer Pietro Pacciani, der immer wieder seine Schuldlosigkeit beteuerte, als mutmasslicher Serienmörder zu lebenslanger Haft verurteilt . Zwei Jahre später wurde das Urteil aufgehoben.
Noch bevor ein neuer Prozess gegen ihn stattfinden konnte, starb Pacciani 1998 an einem Herzinfarkt. Zwei Komplizen Paccianis verbüssen langjährige Haftstrafen. Die Ermittler hatten auch vermutet, dass eine satanische Sekte hinter den Bluttaten stehen könnte.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können