Freitag28. November 2025

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Rindertuberkulose breitet sich aus

Rindertuberkulose breitet sich aus
(dpa/Symbolbild)

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Im Saarland greift die Rindertuberkulose weiter um sich. Dutzende Tiere sollen getötet werden - nicht zuletzt zum Schutz der Menschen.

Die Rindertuberkulose hat sich im Saarland weiter ausgebreitet. Nach Entdeckung einer infizierten Herde wurde auf einem zweiten Hof die Rinderseuche festgestellt, wie das Umweltministeriums in Saarbrücken berichtete. Jetzt sollen vorsorglich mehr als 100 Rinder, die meisten davon Kälber sowie ihre Muttertiere, gekeult werden.

Das Friedrich-Loeffler-Institut in Jena, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigte laut Ministerium jetzt den Verdacht, dass eine Herde mit insgesamt 79 Rinder im Saarpfalzkreis mit dem Bakterium verseucht ist. Die Seuche sei vermutlich durch ein Tier von diesem Hof in den zweiten Bestand eingeschleppt worden. Bei einem Schnelltest an 35 Jungtieren seien dort 19 positiv gewesen. Dies werde vom Bundesinstitut in Jena überprüft. Die Ergebnisse würden Ende der Woche erwartet.

Keine Fälle in Luxemburg

Beide Höfe sind gesperrt. „Damit sich der auch für Menschen gefährliche Tuberkuloserreger nicht weiter verbreiten kann, werden wir alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen“, erklärte Verbraucherschutzminister Reinhold Jost. Die Tiere aus der ersten Herde sollen voraussichtlich noch im Lauf dieser Woche notgeschlachtet werden.

Deutschland gilt seit 1997 als amtlich frei von Rindertuberkulose, weil weniger als 0,1 Prozent des Gesamtbestandes befallen ist. Luxemburg gilt ebenfalls frei von Rindertuberkulose. Beim Menschen werden in Luxemburg nach Angaben des Gesundheitsministeriums jedes Jahr bis zu 30 Erkrankungen registriert.

Rindertuberkulose ist eine bakterielle Infektion. Bis zum Auftreten von Symptomen – etwa Husten oder Abmagerung – können Jahre vergehen. Die Krankheit kann bei direktem Kontakt oder etwa über Milch und Käse vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Bei der Bauernfamilie des ersten betroffenes Hofes wurden bisher keine Erreger entdeckt.