Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg darf einstweilen nicht ohne Zustimmung seiner bisherigen Geschäftspartner ein Festival namens Rock am Ring auf die Beine stellen. Weder das Ankündigen noch das Bewerben und Veranstalten seien erlaubt, sofern die Nürburgring GmbH nicht zustimme, entschied das Koblenzer Landgericht am Montag. Nach Auffassung der Richter gehören die Rechte an dem Werktitel für das traditionsreiche Event beiden Seiten – nicht Lieberberg alleine. Dieser hatte sich mit dem neuen Nürburgring-Besitzer Capricorn nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen können und zieht um.
Mit der Entscheidung hatte ein Antrag auf einstweilige Verfügung der Ringgesellschaft im Wesentlichen Erfolg. Sie wollte verhindern, dass Lieberberg den Namen Rock am Ring nach seinem Weggang aus der Eifel im kommenden Jahr mit an einen neuen Festival-Standort nimmt. Im Gespräch sind ein ehemaliges Militärgelände in Mönchengladbach und ein Flugplatz im rheinland-pfälzischen Mendig.
Gerichtsaffäre noch lange nicht beendet
Lieberberg-Anwalt Matthias Atrott kündigte an, die Gründe für die Entscheidung genau zu prüfen. „Es ist davon auszugehen, dass diese Angelegenheit die Gerichte noch eine Weile beschäftigen wird“, sagte Atrott.
Ob und wo der Name Rock am Ring künftig zum Einsatz kommt, ist unklar. Es dürfte auch davon abhängen, ob sich Lieberberg und die Ringgesellschaft an einen Tisch setzen und sich einigen. Genau das hatte die Vorsitzende Richterin Ingrid Metzger bei einem Verhandlungstermin in der vergangenen Woche angeregt.
Lieberberg reagierte in einer Mitteilung enttäuscht. „Wir machen weiter mit der Gewissheit, dass die Fans auf unserer Seite sind.“ Seit Monaten arbeite die Marek Lieberberg Konzertagentur an der Verwirklichung ihres Festivals an einem neuen Standort. „Daran ändert die vorläufige Entscheidung des Landgerichts Koblenz gar nichts.“ Von Ring-Seite war am Montag kein Vertreter im Saal. In der Eifel wird von 2015 an ein Festival der Deutschen Entertainment AG (Deag) steigen, das bislang mit dem Namen „Grüne Hölle“ angekündigt wird.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können