Donnerstag13. November 2025

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Unglücks-Airline: Makabere Werbung

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Welche Orte wollen Sie vor Ihrem Tod unbedingt besuchen? Das wollte ausgerechnet die unlängst von zwei Abstürzen betroffene Malaysia Airlines von ihren Passagieren wissen.

Diese Werbeaktion ging nach hinten los: Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines hatte für ihre Passagiere in Australien und Neuseeland den Wettbewerb „My Ultimate Bucket List“ lanciert. Reisende sollten dabei Orte nennen, die auf ihrer „Bucket List“ stehen. Zu gewinnen gab es Gratisflüge und iPads. Was nach einer harmlosen Aktion tönt, hat einen makaberen Beigeschmack: Eine „Bucket List“ ist eine Liste von Dingen, die man vor seinem Tod erledigen will. „To kick the bucket“ heißt zu Deutsch etwa so viel wie „den Löffel abgeben“.

Abgesehen von der Frage, ob irgendeine Airline mit einer „Bucket List“ werben sollte, zeugt die Kampagne nicht von viel Fingerspitzengefühl seitens von Malaysia Airlines. Beim Absturz von zwei Flugzeugen kamen in diesem Jahr 537 Passagiere der Airline um. Im Internet löste die Werbeaktion prompt einen Sturm der Entrüstung aus. Die Airline ruderte anschliessend zurück und änderte den Namen des Wettbewerbs, der nun „Gewinne ein iPad oder einen Malaysia Airlines Flug nach Malaysia“ heißt.

„Begriff in beiden Ländern gebräuchlich“

„Der Wettbewerb war zu einem früheren Zeitpunkt vom Unternehmen genehmigt worden und stützte sich thematisch auf einen Begriff, der in beiden Ländern gebräuchlich ist“, ließ Malaysia Airlines gemäss dem „Guardian“ verlauten. Man habe in keiner Weise jemanden damit verletzen wollen, so das Unternehmen weiter.

Malaysia Airlines scheint vorerst nicht aus den Schlagzeilen herauszukommen. Erst vor einer Woche war bekannt geworden, dass das Unternehmen rund 6000 Stellen abbauen will, um den Ruin der Airline abzuwenden. Malaysia Airlines war bereits vor dem Absturz zweier Maschinen finanziell angeschlagen und fuhr hohe Verluste ein. Seit dem Verschwinden von MH370 im März und dem Absturz von MH17 im Juli in der Ukraine ist das Unternehmen wirtschaftlich noch weiter unter Druck geraten.