Donnerstag27. November 2025

Demaart De Maart

Lokführer streiken für 14 Stunden

Lokführer streiken für 14 Stunden
(Reuters/Archiv)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Tausende Pendler und Bahnreisende in Deutschland müssen an diesem Mittwoch zum zweiten Mal binnen acht Tagen auf massive Zugausfälle einstellen.

Die Fahrgäste in Deutschland trifft der zweite bundesweite Lokführer-Streik. Bereits seit Mitternacht gilt ein eingeschränkter Fahrplan im Fernverkehr – zahlreiche Züge fallen aus. Mit einem weiteren Notfahrplan versucht die Bahn, die Auswirkungen des Streiks zu mildern. «Ab Mittwochmorgen fahren nicht nur die Züge des Fernverkehrs nach einem Ersatzfahrplan, ab 9.00 Uhr gibt es auch im Regionalverkehr einen eingeschränkten Fahrplan», sagte Bahn-Sprecher Matthias Franke am Morgen. Ziel sei es, trotz des Streiks so viele Reisende wie möglich ans Ziel zu bringen.

Der eigentliche Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL soll am Mittwoch um 14.00 Uhr beginnen bis 4.00 Uhr am Donnerstagmorgen dauern. Dann sollen flächendeckend die Züge stehen bleiben – im Fern- und Regionalverkehr wie auch bei den S-Bahnen.

„Dreistigkeit und Unverschämtheit“

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kritisierte den Streikaufruf scharf. Er habe sich mit GDL-Chef Claus Weselsky verabredet, um am Mittwoch und Donnerstag Lösungen für den Konflikt zu suchen, sagte Weber im ZDF-Morgenmagazin. „Und das Stunden, bevor diese Gespräche überhaupt erst beginnen, die GDL zum Streik aufruft – das ist schon eine Dreistigkeit und Unverschämtheit.“

Auch nach dem Ende des Streiks dürfte es Zugausfälle und Verspätungen geben. «Wir werden Donnerstagmorgen so schnell wie möglich versuchen, wieder den Normalbetrieb aufzunehmen», sagte ein Bahnsprecher. Pendler sollten am Donnerstagmorgen aber mehr Zeit einplanen, um rechtzeitig an den Arbeitsplatz zu kommen. Auch der Güterverkehr ist von dem Ausstand betroffen.

Weitere Ausstände nicht ausgeschlossen

Ob weitere Streiks eventuell am Wochenende drohen, wollte die GDL nicht sagen. „Wir kündigen jede Arbeitskampfmaßnahme rechtzeitig an“, sagte GDL-Chef Weselsky dem „Tagesspiegel“ (Mittwoch). Er vertrat zudem die Ansicht, die GDL habe die Fahrgäste der Bahn rechtzeitig vor den Streiks informiert. „Am Vorabend 18 Uhr ist rechtzeitig, wenn die Streiks um 14 Uhr beginnen“, sagte er.

Nach zwei Warnstreiks hatten die Lokführer in der Nacht zum vergangenen Mittwoch für neun Stunden zum ersten Mal in dieser Tarifrunde regulär gestreikt.

Die GDL verlangt für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit. Sie will zudem auch für das übrige Zugpersonal verhandeln.