Montag20. Oktober 2025

Demaart De Maart

„Manche Sachen dauern eben länger“

„Manche Sachen dauern eben länger“
(Tageblatt-Archiv/Didier Sylvestre)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

SCHENGEN – Es ist kein kleiner Schönheitsfehler, der die Fertigstellung des Fahrradwegs an der Mosel ausbremst. Bürgermeister Ben Homan nimmt dennoch alle Pannen mit Humor.

30 Jahre Schengen-Abkommen 2015: Die gleichnamige Gemeinde in Luxemburg will sich für das große Fest im Sommer besonders herausputzen. Doch bis es soweit ist, muss manch eine Baustelle erstmal fertig werden. Die am Fahrradweg zwischen Schengen und Schwebsingen entlang der Mosel ist bald beendet. Schneller ging es beim Dorfplatz in Wellenstein.

Im aktuellen Gemeindeblatt berichtet Bürgermeister Ben Homan (CSV) von Verzögerungen beim Fertigstellen des Fahrradwegs. Sein Ärger ist deutlich herauslesbar: „Manches dauert länger als geplant“, „falsches Material“ und „jetzt will es keiner gewesen sein“, sind nur einige Auszüge daraus.

Panne beim Unterbau

Als Tageblatt.lu bei Ben Homan nachfragt, zeigt sich der Bürgermeister gesprächsbereit. Pannen beim „Unterbau des Fahrradwegs“ sind für das Hinziehen der Bauarbeiten verantwortlich. Nicht nur zu wenig, sondern auch die falschen Schlacken sind benutzt worden, versucht Homan es auch laienverständlich zu erklären. Die Bauarbeiten an der „Velospiste“ waren notwendig geworden, weil neue Druckrohr- und Stromleitungen gelegt wurden. Als die Panne aufgeflogen war, kam es zum Baustellenstopp. „Der betroffene Unternehmer haftet dafür und ist gerade dabei den Fehler zu beheben“, erklärt Homan.

Trotzdem kommt es zu einer mehrmonatigen Verzögerung. „Eigentlich sollte der Fahrradweg Anfang März fertig sein. Jetzt soll es spätestens Mitte Juli werden“, verspricht der Bürgermeister. Und wer trägt die Kosten in diesem Fall? „Die beteiligten Baufirmen“, lautet die eindeutige Antwort. Dieser Fall wird zurzeit über den Versicherungsweg geregelt.

Ist der Fahrradweg fertiggestellt, verläuft die Tour über Remerschen nach Schengen. Dort, auf dem schwimmenden Pavillon gegenüber dem Informationsbüro an der Mosel, bekommen Touristen praktische Tipps zu Schengen und Umgebung. Auch Zweiräder können dort ausgeliehen werden, erinnert Homan.

Kahlschlag statt Zurechtstutzen

Der Dorfplatz in Wellenstein ist Schauplatz des nächsten „Buet“-Eintrags. Hier wurden „Hecken und Bäume, wenn auch in guter Absicht, so schnell weggemacht, dass nicht einmal der Schöffenrat davon bescheid wusste“, schreibt Homan. Was war passiert?

Ben Homan lacht und gibt einen internen Fehlgriff zu: „Eigentlich sollte eine Hecke und ein Baum zurechtgeschnitten werden. Die Gemeindemitarbeiter waren wohl übermotiviert.“ So viel Ehrlichkeit von einem Bürgermeister ist ungewohnt. Sobald die Panne bemerkt wurde, ist die Sache aber auch wieder gut gemacht worden. „Jetzt haben wir einen noch größeren Baum als vorher gepflanzt und alles ist wieder schön“, freut sich der Bürgermeister.