„Auf transparente Weise“ müsse ein Übergangspräsident ausgewählt werden, verlangte das EU-Parlament am Donnerstag in einer Entschließung. Der Text wurde von allen sieben Fraktionen gemeinsam eingereicht und mit großer Mehrheit verabschiedet.
Der 79 Jahre alte Schweizer war trotz des Skandals am 29. Mai für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt worden, hatte aber kurz danach seinen Rücktritt bekanntgegeben. Zugleich kündigte er an, er wolle bis zur Wahl seines Nachfolgers die Amtsgeschäfte der Fifa weiterführen. Dies geht den Europaabgeordneten nicht weit genug. Die Ernennung einer neuen Führungsriege könne nach den Vorschriften der Fifa bis zu neun Monate dauern. Bis dahin könnten die „dringend notwendigen Reformen nicht ernsthaft beginnen“, hieß es weiter. Dies würde die Glaubwürdigkeit der Fifa als Führungsorgan des Weltfußballs weiter beschädigen.
„Korruption systembedingt“
Die Korruption innerhalb der Fifa sei „zügellos, systembedingt und tief verwurzelt“, erklärte das Straßburger Parlament. Die jüngsten Festnahmen von 14 Funktionären zeigten, dass die Fifa seit vielen Jahren als „undurchsichtige und notorisch korrupte Organisation“ gearbeitet habe. Teilweise veröffentlichte Ermittlungen der Fifa-Untersuchungskammer haben ergeben, dass bei der Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland im Jahr 2018 und an Katar im Jahr 2022 hohe Summen an Schmiergeldern geflossen sind.
Der Bericht wurde bisher – entgegen der Zusagen der Fifa – nicht vollständig veröffentlicht, was das Europaparlament ebenfalls bemängelte. Der Verband müsse dies nun „unverzüglich nachholen“, heißt es in der Entschließung.
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