Am Dienstag gibt es eine erneute Explosion im Zentrum von Bangkok. Laut einem Polizeisprecher sei eine Handgranate von einer Brücke geworfen worden. Sie verfehlte ihr Ziel und fiel ins Wasser, wo sie explodierte. Glücklicherweise wird dabei niemand verletzt.
Der Vorfall erreignet sich neben der „Taksin Brücke“, im Zentrum der Stadt. Dort sind mehrere Fähr-Firmen, die Touristen mit ihren Schiffen durch Bangkok fahren, heißt es. Die Polizei hat den Tatort inzwischen weiträumig abgesperrt.
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— JS100 (@js100radio) 18. August 2015
Derweil fahnden die Ermittler vor Ort nach einem Mann, der die Bombe am Montag (Link) platziert haben soll. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag Fotos von einer Überwachungskamera. Sie zeigen einen jungen Mann in der Nähe des Tatorts, zuerst mit, dann ohne Rucksack. Er trug ein auffälliges gelbes T-Shirt und war unter den Einheimischen und Touristen am Erawa-Schrein direkt an der wichtigsten Einkaufsmeile der thailändischen Hauptstadt, wo am Montag ein Sprengsatz detoniert war. Die Behörden aktualisierten inzwischen ihre Angaben zu den Opfern: Danach starben 20 Menschen, 125 wurden verletzt.
Tote und Verletzte
Die Suche nach dem Mann verlief zunächst erfolglos. Unklar war auch, ob er tatsächlich mit dem Anschlag etwas zu tun hatte. Bis Dienstag hatte sich niemand zu der Tat bekannt. „Es ist noch zu früh, um über die Gruppe zu spekulieren, die dafür verantwortlich sein könnte“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Werachon Sukhondhapatak. „Wir rufen alle zur Ruhe auf, damit die Sicherheitskräfte ihre Arbeit machen können.“
Mehrere Dutzend Verletzte waren am Dienstag noch im Krankenhaus, teils mit schweren Verbrennungen. Bei den ersten identifizierten Toten handelt es sich nach Angaben des Regierungssprechers um fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und eine Frau aus Singapur.
Identität nicht geklärt
Viele der Verletzten waren am Dienstag noch nicht in der Lage, sich zu äußern. „Bei vielen Verletzten konnten wir die Nationalität noch nicht feststellen“, sagte der Arzt Phetphong Kamjornjitjakarn. „Sie hatten keine Identifikationspapiere bei sich.“ Der jüngste Patient sei ein fünfjähriger Junge aus China, sagte der Staatssekretär des Ministeriums für öffentliche Gesundheit, Narong Sahametapat.
Der Anschlag sei die schwerste Attacke dieser Art gewesen, die Thailand je erlebte hat, sagte Regierungschef Prayuth Chan-ocha. Die Behörden täten alles, um die Täter schnell zur Rechenschaft zu ziehen. „Sie wollen unsere Wirtschaft und den Tourismus zerstören“, sagte Prayuth vor einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts. Ob der oder die Täter Thailänder oder Ausländer waren, sei noch nicht bekannt. Prayuth hatte im Mai 2014 die gewählte Regierung gestürzt und regiert seitdem.
Touristenattraktion bleibt geschlossen
Die Kreuzung an dem Schrein wurde am Dienstag wieder für den Verkehr geöffnet. Der Schrein selbst blieb geschlossen. Auf dem Gelände war der Sprengsatz explodiert, nach Schätzung von Bombenexperten mit drei bis fünf Kilogramm Sprengstoff. Er riss ein Loch in den Boden. Rundum gingen durch die gewaltige Explosion Glasscheiben zu Bruch. Am Dienstag herrschte in den umliegenden Einkaufszentren wieder Hochbetrieb. Touristen schossen Sefies mit dem Schrein im Hintergrund.
Am Vorabend riss eine Bombenexplosion am gut besuchten Erawan-Schrein nach Behördenangaben mindestens 18 Menschen in den Tod, mehr als 100 weitere wurden verletzt.
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